Als eine drastische Verschärfung der Gesetzeslage gegenüber Mobbing hat die französische Regierung angekündigt. Wie der Deutschlandfunk am Donnerstag berichtete, sollen künftig rechtskräftig Verurteilte für Fälle von Mobbing mit Todesfolge mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden können. In leichten Fällen will man Täter mit Sozialstunden bestrafen.
Zu diesen drastischen Maßnahmen entschied sich die französische Regierung nach mehreren Fällen von Selbstmorden unter Jugendlichen. Erst Anfang September hatte sich der 15-jährige Nicolas aus einem Pariser Stadtteil in seinem Zimmer erhängt. An seiner früheren Schule hatte er über Schikanen geklagt.
Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne nannte die Maßnahmen in einer Erklärung einen “Elektroschock”. Niemand werde Mobbing künftig noch banalisieren können. Bei jedem Fall müsse die Justiz eingeschaltet werden. In jedem Lehrerzimmer würden Krisenstäbe eingerichtet und es würden Mediatoren in die Einrichtungen geschickt werden.
Bis zu 25 Prozent aller Kinder sind von Mobbing betroffen