Quelle: AFP © Katia Christodoulou Der zypriotische Präsident Nikos Anastasiadis und der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis geben sich nach der Unterzeichnung bilateraler Abkommen im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Nikosia am 17. Juni 2022 die Hand.
Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sagte am Freitag, es sei wichtig, die Kommunikationskanäle mit der Türkei trotz der scharfer Rhetorik offenzuhalten, die die Spannungen zwischen den beiden Nachbarn in den vergangenen Tagen verschärft hatte. “Wir werden jede Rhetorik beiseite lassen, die von den Regeln guter diplomatischer Praxis abweicht”, sagte er bei einem Treffen mit dem zypriotischen Präsidenten Nikos Anastasiadis in Nikosia.
Spannungen flammen wieder auf: Türkei legt Dialog mit Griechenland auf Eis
Kürzlich hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Tayyip Erdoğan erklärt, Griechenland solle aufhören, Inseln in der Ägäis militärisch aufzurüsten, die nach internationalen Verträgen einen entmilitarisierten Status haben sollten. Griechenland weist die Behauptungen der Türkei als unbegründet zurück. Erdoğan hatte letzte Woche anschließend dazu aufgerufen, keine bilateralen Kontakte mehr mit Griechenland zu unterhalten.
Die Verteidigungsminister der Türkei und Griechenlands trafen sich am Donnerstag am Rande eines NATO-Treffens in Brüssel und erörterten die Aufrechterhaltung des Dialogs, um die kürzlich verschärften Spannungen abzubauen, teilte das türkische Verteidigungsministerium mit.
Die Türkei und Griechenland haben eine lange Geschichte von Streitigkeiten über eine Reihe von Fragen, einschließlich der Hoheitsrechte im Mittelmeer. Die beiden Länder streiten sich auch über das ethnisch geteilte Zypern, das die Türkei nicht als einheitlichen Staat anerkennt. Die Mittelmeerinsel ist seit 1974 in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden geteilt. Die türkische Armee hatte seinerzeit nach einem Militärputsch der griechischen Zyprioten den Nordteil der Insel besetzt. Die Republik Zypern ist seit 2004 EU-Mitglied. Die griechisch-zypriotische Seite und die UNO unterstützen eine föderale Lösung.
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