Der serbische Innenminister Aleksandar Vulin hat in einem Interview mit RTV Pink die Lieferung von Waffen an das Kosovo durch die britischen Behörden als unfreundlichen Schritt gegenüber Belgrad bezeichnet. Er erklärte:
“Ich halte die Lieferung von Waffen an die Kosovo-Albaner durch das Vereinigte Königreich für einen unfreundlichen Schritt, denn man kann nicht Terroristen bewaffnen und auf Frieden hoffen. Ich bin sehr besorgt.”
Vulin betonte, dass das Kosovo keine Armee habe, diese aber mit westlicher Unterstützung aufgebaut und bewaffnet werde. Er sagte:
“Gemäß der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrats ist die einzige bewaffnete Kraft im Kosovo und Metochien ein Kontingent unter dem KFOR-Schirm der NATO, andere gibt es nicht, und man stellt eine Armee auf, bewaffnet sie, gibt ihr gepanzerte Fahrzeuge, Panzerabwehrsysteme, Drohnen und bietet ihr Training an.”
Seiner Ansicht nach besteht der einzige Zweck der Annäherung des Kosovo und der Integration in die NATO darin, “Serbien zu provozieren”.
Zuvor hatten lokale Medien berichtet, London habe Pristina 50 Panzerabwehrlenkraketenkomplexe der Typ Javelin und Panzerabwehrlenkraketen der Typ NLAW übergeben. Darüber hinaus ist geplant, Kosovo-Kämpfer in der Bedienung dieser Systeme zu schulen. Es hieß, die Lieferung dieser Waffen sei die Umsetzung einer Ende Februar zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem kosovarischen Premierminister Albin Kurti getroffenen Vereinbarung.
Streben nach der Allianz
Unter den NATO-Mitgliedstaaten sind neben dem Vereinigten Königreich auch die Vereinigten Staaten in der Verteidigungszusammenarbeit mit dem Kosovo aktiv. Die beiden Seiten führen häufig gemeinsame Militärübungen durch. Am 31. März meldete das Pentagon, dass US-Truppen von Special Operations Group und Sicherheitskräfte des Kosovo “an Ausbildungsmaßnahmen in Pristina teilnehmen”.
Später, am 11. April, meldete das US Special Operations Command in Europe auf seiner Twitter-Seite, dass seine Spezialeinheiten während bilateraler Trainingsübungen mit den Kosovo-Sicherheitskräften in Pristina Ziele angegriffen hätten. Das US-Kommando betonte:
“Die Beziehungen zu unseren Verbündeten und Partnern auf dem Balkan haben für die Special Operations Forces in Europa höchste Priorität.”
Vor dem Hintergrund der eskalierenden Konfrontation zwischen Belgrad und Pristina im vergangenen Herbst beschloss das US-Verteidigungsministerium, sich am Kapazitätsaufbau der Kosovo-Sicherheitskräfte zu beteiligen.
Russland sprach sich daraufhin gegen die vom Westen unterstützten Bestrebungen zur Bildung einer “Kosovo-Armee” aus und bezeichnete solche Maßnahmen als ernsthaftes Problem. Wie der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates sagte, müssen solche Ideen “entschieden vereitelt werden”, denn die Nachsicht westlicher Länder mit den Aktionen der kosovarischen Seite könnte zu einem offenen Zusammenstoß zwischen Pristina und Belgrad führen.