Die Raiffeisen Bank International (RBI) verschiebt ihren Rückzug aus Russland, berichtet Reuters. Die größte in Russland noch verbliebene westliche Bank wollte ihre lukrative russische Tochtergesellschaft aufgrund des Drucks der Europäischen Zentralbank eigentlich bis September verkaufen. Doch sowohl Österreich als auch die RBI haben sich bisher dem Plan widersetzt, in der Hoffnung, dass der Krieg in der Ukraine bald vorbei sein wird, schreibt die Nachrichtenagentur.
Während Österreich die Ukraine öffentlich unterstützt, gaben mehrere Beamte, die mit Reuters sprachen, zu, dass sie die Beziehungen zu Russland nicht vollständig abbrechen wollen. Die österreichische Seite hoffe, dass sie noch wiederhergestellt werden können. Auch die russische Seite habe klargemacht, man wolle unbedingt, dass die Bank bleibt, so eine Quelle.
Demnach muss die RBI ihren Plan für den Rückzug aus dem russischen Markt noch bei den Aufsichtsbehörden der Europäischen Zentralbank (EZB) einreichen, woraufhin die Bank die Zustimmung der Aktionäre einholen muss. All dies mache einen Rückzug bis September unwahrscheinlich, schreibt Reuters. Darüber hinaus bräuchte die RBI auch die Zustimmung der russischen Zentralbank und des Finanzministeriums sowie – falls die Bank verkauft wird – die des russischen Präsidenten.