Wie die dpa meldet, wackelt die von Wirtschaftsminister Habeck (Die Grünen) zur Stützung von in Schieflage geratenen Gas-Importeuren geplante Gasumlage.
Habeck mache “finanzverfassungsrechtliche Zweifel” geltend, heißt es in der Meldung.
Durch die Schließung von Nord Stream 1 hat sich die Situation des Gas-Importeurs Uniper weiter verschlechtert. Das Geschäftsmodell großer Gasimporteure besteht darin, über langfristige Verträge große Mengen günstig einzukaufen und das so bezogene Gas über Terminkontrakte zu höheren Preisen an die Versorgungsunternehmen weiterzuverkaufen. Dieses Geschäftsmodell ist mit der Reduktion der Lieferungen aus Russland praktisch zusammengebrochen. Gasimporteure sind gezwungen, auf den Spotmärkten Gas zu weit höheren Preisen zu kaufen, um ihre Lieferverträge bedienen zu können – dann allerdings mit Verlust. Bei einem Bankrott der Gas-Importeure droht durch Kaskadeneffekte eine Versorgungskatastrophe in Deutschland.
Wirtschaftsminister Habeck wollte durch die Gasumlage erreichen, dass der Marktmechanismus mittelfristig erhalten bleibt, die Gasimporteure aber kurzfristig nicht zahlungsunfähig werden. Dieser Versuch ist gescheitert. Das Wirtschaftsministerium prüft jetzt im Fall von Uniper, dem größten deutschen Gas-Importeur, eine direkte Kapitalbeteiligung – die Verstaatlichung.