Quelle: www.globallookpress.com © Hauke-Christian Dittrich/dpa LNG-Terminal in Wilhelmshaven
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) will die Planung für Flüssigerdgas-Terminals in Deutschland vorantreiben. In Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen zum Jahreswechsel schwimmende LNG-Terminals in Betrieb gehen mit einer Leitungsanbindung, um die Kapazitäten ins Netz zu bringen, wie der Grünen-Politiker am Dienstag in Berlin sagte. Er unterzeichnete eine Absichtserklärung mit den Energieunternehmen Uniper, RWE, EnBW und EnBW-Tochter VNG, damit die LNG-Schiffe bis zum März 2024 “voll ausgelastet” Gas zur Verfügung gestellt bekommen.
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Habeck sagte, es gehe darum, unabhängiger von russischen Erdgaslieferungen und “weniger erpressbar” zu sein. Laut einer Sprecherin stehen für das Chartern von vier LNG-Schiffen und den Ausbau der Infrastruktur 2,94 Milliarden Euro Haushaltsmittel zur Verfügung. Unabhängig davon sind zumindest derzeit keine weiteren Finanzmittel geplant.
Habeck bezeichnete die Absichtserklärung als “Signal des Vertrauens” in das Gelingen des unter Hochdruck zu entwickelnden Aufbaus einer LNG-Infrastruktur. Laut Ministerium herrscht nun Planungssicherheit für die Belieferung und den Betrieb der Spezialschiffe, die als Terminal fungieren und das Flüssiggas wieder in einen gasförmigen Zustand umwandeln.
Die Terminals bieten laut Ministerium mit einer jährlichen Regasifizierungs-Kapazität von bis zu 12,5 Milliarden Kubikmetern die Möglichkeit, Erdgas für den deutschen Markt aus Regionen zu beziehen, die durch Gasleitungen nicht zu erreichen seien. Die Bundesregierung hatte vier LNG-Schiffe gechartert. Mit den Terminals erhöhe man die Versorgungssicherheit und sei unabhängiger von leitungsgebundenen Erdgasimporten. Dadurch sollen die Erdgaslieferungen aus Russland zu einem guten Teil ersetzt werden, hieß es vonseiten des Ministeriums.
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Weitere Terminals sind geplant. Der Standort Stade wird voraussichtlich ab Ende 2023 zur Verfügung stehen, wie das Ministerium bereits mitgeteilt hatte. Eine Anlage auf See vor Lubmin werde frühestens ab Ende 2023 zur Verfügung stehen. In Lubmin soll durch ein privates Konsortium bis Ende 2022 ein fünftes schwimmendes Terminal entstehen.
Norwegen kündigte unterdessen an, derzeit kein zusätzliches Gas mehr liefern zu können, Habeck wiegelte jedoch ab:
“Norwegen hat seine Kapazitäten ein bisschen gesteigert, aber mehr geht eben kurzfristig nicht.”
Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre hatte am Montag beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gesagt:
“Insgesamt haben wir unsere Gasexporte um fast zehn Prozent erhöht, was wirklich das Maximum ist. Wir werden tun, was wir können, um gemeinsam mit Unternehmen ein hohes Level aufrechtzuerhalten. Und wenn das gesteigert werden soll, wird das davon abhängen, dass wir mehr Gas finden. Deshalb möchte ich auch betonen, dass Gas eine stabile Energiequelle für den Übergang ist.”
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