Mehrere Berliner Regionalzeitungen, wie die B.Z. und die Berliner Zeitung,informieren über die jüngste interne Maßnahme der Berliner Polizeibehörde. Demnach hat die “Zentralstelle für Prävention beim Landeskriminalamt” kurz vor dem Jahreswechsel einen Leitfaden mit dem Titel: “Empfehlungen für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch” in das behördliche Intranet gestellt. Gesamtverantwortlich für diese Initiative ist dabei Kriminalrätin Eva Petersen, Mitarbeiterin der “Beauftragten für Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit” der Berliner Polizei.
Aktuell werden damit knapp 27.000 Angestellte bei der Berliner Polizei zum Studium der Begriffsaktualisierungen aufgefordert. Zur Begründung einer Notwendigkeit heißt es laut dem B.Z.-Artikel, dass im Vorwort der Veröffentlichung Kriminalrätin Petersen erläuternd erklärt, dass die Beamten so “lernen, die Reproduktion rassistischer, antisemitischer, antiziganistischer, frauenfeindlicher, LSBTI-feindlicher oder anderer menschenverachtender Zuschreibungen in Schrift und gesprochenem Wort zu vermeiden”. Die Berliner Zeitung zitiert aus dem Vorwort:
“Wer diskriminierungssensibel sprechen und schreiben möchte, sollte – besonders im Umgang mit vorurteilsbehafteten Themen – eine Sprache wählen, die nicht von der Mehrheitsbevölkerung vorgegeben wird, sondern von den Betroffenen selbst, (…) Fragen Sie im Zweifel nach, nutzen Sie Selbstbezeichnungen Betroffener, reflektieren Sie Ihren eigenen Sprachgebrauch und weisen Sie andere auf diskriminierende Sprache hin!”
Nicht mehr erwünscht ist ab 2023 laut der B.Z die Bezeichnung “illegale Migranten”. Stattdessen soll “irregulär eingereiste Person” genutzt werden. “Asylbewerber” wird durch “schutzsuchende Menschen” ersetzt. Begriffe, die nicht mehr verwendet werden sollen, sind in dem Leitfaden durchgestrichen, dafür werden alternative Formulierungen vorgegeben. Dazu heißt es bei der B.Z.:
“Der Begriff “Kopftuchträgerin” ist nicht mehr erlaubt, dafür diese Formulierung: “Das unbekannt gebliebene Opfer trug einen Hidschab (Hijab)” (Seite 18). Kompliziert wird es beim “Südländer”. Neue Formulierung: “dunklerer Hauttyp, Phänotypus: westasiatisch, gemäß Zeugenaussage arabisch sprechend, sehr dunkle, leicht gewellte Haare” (Seite 12).”