In einem Interview mit Helge Schneider befragte Maischberger den Musiker und Komiker zum Begriff kulturelle Aneignung. Sie wollte von Schneider wissen, wie er sich zu der Forderung verhalte, dass weiße Musiker keine Musik spielen sollten, die traditionell mit schwarzen Musikern in Verbindung gebracht wird. Maischberger nannte als Beispiele Jazz und Reggae. Helge Schneider reagierte darauf mit der Bemerkung, das interessiere ihn “einen Scheißdreck”. Wörtlich sagte er:
“Es schwebt im Raum, dass irgendwelche Leute irgendwelche Regeln erfinden. (…) Ich als Musiker empfinde die Musik als Überwesen und die Musik ist entstanden durch Vermischung und Wanderung. (…) Diese ganze Musik mache ich nicht selber, sondern sie ist da. Ich bin nur der ausführende Musiker. Ich mache die Musik, die ich fühle. Und wenn ich Musik fühle und jemand anders sagt, das ist aber kulturelle Aneignung, dann interessiert mich das einen Scheißdreck.”
Die Aktivistin Jasmina Kuhnke, die sich für Antirassismus starkmacht, widerspricht Maischberger in einem Tweet. Niemand wolle, dass weiße Musiker keine Musik von Schwarzen spielen.
Frau Maischberger, was ist das denn für eine unsinnige Frage? Wer will denn derartige Verbote? Wer fordert, dass weiße Musiker*innen keine Musik von Schwarzen spielen? Das geht vollkommen an der Diskussion vorbei. Das ist fast schon unseriös verkürzt und irreführend! Schade!
— Jasmina Kuhnke (@ebonyplusirony) February 10, 2023
Kuhnke bekommt auch Zustimmung. Die Frage sei unterkomplex, wird Maischberger vorgeworfen. So unterstützt beispielsweise der User Alex die Auffassung Kuhnkes. Er meint, die notwendige Diskussion um kulturelle Aneignung und die Aufklärung darüber würde von Maischberger ins Lächerliche gezogen.
Liebe Jasmina,das sehe ich absolut genauso.Hier wird die notwendige Diskussion und Aufklärung zur „kulturellen Aneignung“ ad absurdum geführt und ins Lächerliche gezogen.LG
— Alex (@qumpf1) February 10, 2023
Allerdings führen andere wiederum konkrete Beispiele an. So wird auf die Schweizer Reggae-Band “Lauwarm” verwiesen, die wegen des Tragens von Dreadlocks mehrfach von Konzerten ausgeladen wurde.