Karl-Eriwan Haub, einer der reichsten Deutschen, verschwand im April 2018 beim Skifahren in den Schweizer Alpen. Das letzte Foto zeigt ihn beim Verlassen der Gondel. Die Suche nach dem Milliardär blieb erfolglos, die Leiche des 58-Jährigen wurde nie gefunden. Der Chef der Tengelmann-Gruppe hinterließ eine Frau und zwei Kinder. Im Jahr 2021 wurde er auf Antrag mehrerer Familienangehöriger vom Amtsgericht Köln offiziell für tot erklärt.
Bereits zuvor hatten Medien berichtet, dass der Bergunfall nur vorgetäuscht gewesen und Haub absichtlich “verschwunden” sei. Nun hat die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Haubs Bruder Christian wegen einer falschen eidesstattlichen Versicherung eingeleitet. Er soll von dem inszenierten Tod gewusst, aber nicht die Wahrheit gesagt haben. Nach dem Verschwinden seines Bruders rückte er in die Geschäftsführung nach.
Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer teilte der Deutschen Presse-Agentur mit:
“Aufgrund einer erstatteten Strafanzeige wird dem Vorwurf nachgegangen, der Bruder des Verschollenen, Christian Haub, habe im Mai 2021 vor dem Amtsgericht Köln eine Versicherung an Eides statt abgegeben, die teilweise falsch gewesen sei. In der Strafanzeige ist unter anderem vorgetragen worden, dass dem Beschuldigten – entgegen seinen Angaben – belastbare Hinweise darauf vorgelegen hätten, dass der Verschollene Karl-Erivan Haub noch leben könnte.”
Für einen Antrag auf Aufhebung der Todeserklärung gebe es derzeit jedoch keine Veranlassung.
Im Zuge der Ermittlungen kam es vor wenigen Tagen auch zu einer Hausdurchsuchung. Die Polizei durchsuchte das Haus von Leander Buß, dem ehemaligen Sicherheitschef von Haub, in Nordrhein-Westfalen. Dabei soll laut Medienberichten technisches Gerät beschlagnahmt worden sein.