Zu Beginn seiner Neujahrsrede geht Olaf Scholz zum Angriff über:
“Kaum war Corona halbwegs vorbei, brach Russland mitten in Europa einen unerbittlichen Krieg vom Zaun.”
Und weiter behauptet der Mann, dass kurz darauf der russische Präsident Wladimir Putin “uns” den Gashahn abgedreht habe. Aha, sagt sich der unkritische Betrachter: Da gibt es doch einen Zusammenhang zwischen Putin und Corona.
Aber es ist Scholz und das von den USA gesteuerte Lager, das einen Wirtschaftskrieg gegen Russland vom Zaun gebrochen hat. Primitiver war es nur zu Adenauers Zeiten, in den 1950er-Jahren, da war der Iwan auch für alles verantwortlich.
Dann taucht auch noch dieser gestanzte Satz auf: “Und im Herbst gab es auch noch den brutalen Terrorangriff der Hamas auf Israel.” Kein Wort des Mitleids mit den palästinensischen Kindern, kein Wort zu den Ursachen, die in der brutalen Apartheid des Staates Israel zu finden sind. Dabei wäre das doch die Gelegenheit gewesen, eine Bemerkung seines Sprechers Steffen Hebestreit vom Dezember 2023 zu erläutern:
“Es gibt ein Recht auf Sicherheit. Und es gibt die Freiheit auf See und auch auf hoher See. Und wenn das bedroht wird, dann ist die Weltgemeinschaft aufgefordert, solche Bedrohungen zu verringern.”
Die scheinbar sibyllinischen Worte waren die Antwort auf die Frage, ob sich denn die Bundesregierung an der US-Mission “Prosperity Guardian” (Wohlstandswächter) beteiligen wolle.