Antonin Brousek ist gebürtiger Tscheche und gelernter Übersetzer. Er war zudem zuletzt als Volljurist im Justizdienst des Landes Berlin als Richter am Amtsgericht Schöneberg und Ausbilder am Kammergericht tätig. Seit dem Jahr 2021 hat er einen Sitz als Mitglied der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus. Brousek ist 60 Jahre alt.
In den sozialen Medien wird aktuell über ein Videostatement des AfD-Abgeordneten diskutiert, in dem er einen Einblick in seine persönlichen Erfahrungswerte des Alltagsgeschäfts eines Berliner Politikers gibt. Er zeigt sich bestürzt und irritiert über das Niveau und Verhalten der größtenteils wesentlich jüngeren Kollegen aus der regierungsverantwortlichen Rot-Rot-Grün Fraktion. Die AfD überschrieb das Statement auf ihrer Facebook-Seite mit dem Titel: “Infantilisierung der Politik: Kinder an der Macht”.
Brousek erläutert am Anfang seiner Darlegungen, dass er mit Beginn seiner Abgeordnetentätigkeit davon ausging, dass das Rote Rathaus als “das Hohe Haus” betrachtet werden sollte, dabei jedoch feststellen musste, dass ein wesentlicher Anteil der Kollegen weit jünger, “unter 30 sind”. Er kommentiert dazu:
“Und in der Politik gilt meiner Meinung nach der Spruch: ‘Trau keinem unter 30’. Leider merkt man, dass hier auch Kinder im Parlament sitzen, daran, wie die Leute sich benehmen.”
So würden, “für die meisten eher unbekannt”, generell bei Reden von AfD-Mitgliedern “ungefähr 50 Prozent der Abgeordneten rausgehen”. Weiter legt Brousek dar:
“Die übrigen 50 Prozent schauen, und ich übertreibe nicht, zu 90 Prozent in ihr Handy oder in ihren Laptop. Auch auf der Regierungsbank wird das gemacht.”
Das Statement führt weiter aus:
“Und wenn sie da nicht reingucken, weil offensichtlich nichts Interessantes ist, stehen sie auf, bilden Grüppchen und quatschen miteinander, wie auf dem Schulhof.”
Eine zu erwartende Ermahnung seitens des Parlamentspräsidenten, aktuell Dennis Buchner (SPD), oder entsprechenden Stellvertreterinnen sei dabei noch nicht vorgekommen. In einem diesbezüglichen aktuellen Interview mit dem Journalisten Boris Reitschuster heißt es in dem dazugehörigen Artikel:
“Das Parlament sei eine ‘Mischung aus Irrenhaus und Mädchen-Lyzeum’, eine ‘Art selbst verwaltete Schule, wo es überhaupt keine Autoritäten mehr gibt’. Er glaube, im Berliner Landtag gebe es ‘wenig Autorität’. Und die Autoritäten würden von diesen Leuten “ausdrücklich und ostentativ missachtet, denn sie lehnen ja Autoritäten ab”.
Brousek erläutert dazu weiter in dem Reitschuster-Interview:
“Aber es ist nicht autoritätsfrei, sondern man gibt dem anderen eine Ohrfeige durch dieses schlechte Verhalten, man zeigt, wie sehr man den anderen verachtet. Indem man Kommunikation ablehne. Das ist ganz gefährlich.”