Die Slowakei befindet sich im Zusammenhang mit dem Attentatsversuch auf Premierminister Robert Fiсo “am Rande eines Bürgerkrieges”, erklärte Innenminister Matúš Šutaj-Eštok am Donnerstag in Bratislava. Er kommentierte damit hasserfüllte Kommentare in den sozialen Medien.
“Aus dem, was passiert ist, aus dem Hass, den viele Menschen gesät haben, ist heute ein Sturm entstanden, und jetzt stehen wir praktisch am Rande eines Bürgerkriegs.”
“Alle Taten, die auf Hass folgen, werden nicht ungestraft bleiben”, warnte der Minister. Er appellierte an die Öffentlichkeit, sich negativer Kommentare zu enthalten.
Der mutmaßliche Täter habe gestanden, aus politischen Motiven gehandelt zu haben. “Der Angreifer hat mit einem klaren politischen Motiv geschossen”, betonte Šutaj-Eštok. Der Schütze sei ein “Einzelgänger” gewesen, der an Protesten gegen die Behörden teilgenommen habe, aber kein Mitglied radikaler Gruppen. Er sei mit den Maßnahmen des Ministerkabinetts nicht einverstanden gewesen, unter anderem mit dem Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine.
“Die Einstellung der Militärhilfe für die Ukraine, die Einmischung in das öffentlich-rechtliche Fernsehen, der Rücktritt des Vorsitzenden des Justizrates, das sind die Gründe, die der Verdächtige genannt hat, warum er mit der Regierung nicht einverstanden ist und warum er sich entschlossen hat, so zu handeln und ein Attentat auf den Regierungschef zu verüben”, erklärte der Innenminister.