In einem internen Thesenpapier hat der SPD-Politiker Andreas Köhler, Anwalt von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey, die Berliner SPD für die seiner Ansicht nach selbstverschuldete Niederlage bei der Wahlwiederholung zum Berliner Abgeordnetenhaus vor rund zwei Wochen scharf kritisiert. Das berichtet Der Spiegel unter Berufung auf ein dem Magazin angeblich vorliegendes Schreiben. Darin greife Köhler demnach nicht nur einzelne Personen, sondern gleich die gesamte Berliner SPD an. Diese sei “intellektuell ausgebrannt”, was laut Köhler auch einer der Hauptgründe für die jüngste Wahlniederlage gewesen sei.
Daneben sei das schlechte Abschneiden der Genossen vor allem auf etliche sachliche und personelle Fehler zurückzuführen, etwa in den Ressorts der Verkehrs- und Bildungspolitik. Die Verkehrspolitik sei “orientierungslos”, die vergangenen 30 Jahre hätten außerdem “zum Eindruck von Inkompetenz und Unzufriedenheit mit unserer Schulpolitik” geführt, schreibt Köhler. Dazu beigetragen hätten demnach vor allem einzelne Personalien, darunter die Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse, die Köhler in dem Schreiben einen “Totalausfall” nannte. “Nach der Neuköllner Silvesternacht, als es auf sie angekommen wäre, tauchte sie einfach weg und ward weder gesehen noch gehört”, zitiert Der Spiegel aus dem Papier.
“Manche wünschten sich sogar ihre Vorgängerin Sandra Scheeres zurück. Das muss man erst mal schaffen.“