An der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Tel Aviv hat das Zentrum für russische Studien seine Arbeit aufgenommen, wobei der frühere Sonderbeauftragter des russischen Präsidenten für die Beziehungen zu internationalen Organisationen Anatoli Tschubais als “Organisator einer Sponsorengruppe” fungiert. Dies teilte der Pressedienst der Universität mit.
Demnach soll das Zentrum die moderne Geschichte Russlands erforschen – ihre wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Aspekte. Als Hauptaufgabe wird eine umfassende Untersuchung “der möglichen Zukunft Russlands auf der Grundlage einer Analyse der Ereignisse seiner jüngsten Vergangenheit” genannt. Das Projekt sei unpolitisch und auf rein akademische Forschung ausgerichtet.
Tschubais selbst äußerte sich gegenüber dem ehemaligen Chefredakteur des mittlerweile aufgelösten Radiosenders Echo Moskwy Alexei Wenediktow wie folgt:
“Zum zweiten Mal in den letzten 35 Jahren ändert Russland seinen Entwicklungsweg in die entgegengesetzte Richtung. Es ist jetzt sehr wichtig, über Emotionen, persönliche Schicksale und politische Vorlieben hinauszugehen und zu versuchen, unsere jüngste Geschichte neu zu verstehen, um die gemachten Fehler nicht zu wiederholen. Nur so können Lehren gezogen werden, die in der Zukunft gefragt sein werden.”