Die geschäftsführende Direktorin des Weltwährungsfonds (IWF) Kristalina Georgiewa hat am Freitag erklärt, dass die Gefahr einer geopolitischen Fragmentierung bestehe, da die jetzigen geopolitischen Auseinandersetzungen sich negativ auf die Geoökonomie auswirkten, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Auf einer Pressekonferenz anlässlich der Jahrestagung von IWF und Weltbank sagte Georgiewa:
“Schwellen- und Entwicklungsländer haben betont, dass es für sie von größter Bedeutung ist, dass sie die Möglichkeit haben, Wachstum und Beschäftigung auf der Grundlage einer stärker integrierten Weltwirtschaft voranzutreiben.”
Die IWF-Direktorin fügte hinzu, das sei auch eine Botschaft, die von kleinen fortgeschrittenen Volkswirtschaften komme. Dabei bezog sie sich dabei auf die Sitzung des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses, des politischen Beratungsausschusses des IWF-Gouverneursrats. Die Chefin der internationalen Finanzorganisation erklärte:
“Die vorherrschende Stimmung im Raum war, dass wir eine Fragmentierung unmöglich zulassen können, weil alle ärmer wären, aber es wäre (insbesondere) verheerend für die einkommensschwachen Länder und für die Schwellen- und Entwicklungsländer.”
Georgiewa zufolge hat eine Simulation gezeigt, dass eine Fragmentierung der Weltwirtschaft für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften einen Verlust von zwei Prozent der Wirtschaftsleistung bedeuten würde, während es für die Schwellen- und Entwicklungsländer zehn bis 15 Prozent sein könnten.
Die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calviño, die den Vorsitz des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses innehat, wies ebenfalls auf die Gefahr der Fragmentierung hin.