In der Regel leiten Kabel aus Kupfer den elektrischen Strom von den Kraftwerken durch ein Leitungsnetz bis zu jeder Steckdose. Allerdings geht bei dieser Übertragung durchaus auch viel Energie verloren. Auch deshalb war der Visionär Nikola Tesla zeit seines Lebens sehr von einer Idee besessen, Energie künftig ganz ohne lästige Kabel übertragen zu können. Doch seine kühnen Pläne ließen sich nicht effektiv in die Praxis umsetzen, und die drahtlose Energieübertragung war damit zunächst für lange Zeit vom Tisch. Inzwischen haben Forscher jedoch andere Möglichkeiten gefunden, um elektrische Energie kabellos zu übertragen. So auch ein Forscherteam im Auftrag für das US-Militär, dem es nun gelang, elektrische Energie über eine größere Entfernung zu “beamen” – und zwar durch auf dem Weg über die Umwandlung in Mikrowellen.
Bereits seit fast zehn Jahren wird am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena an Möglichkeiten geforscht, Solarenergie im Weltall zu sammeln und diese dann in Form von Mikrowellen zur Erde zu schicken. Ein erster, für die Übertragung der Mikrowellen benötigter Satellit soll 2023 für entsprechende Tests in den Erdorbit geschickt werden.
In einem Versuch auf der Erde gelang es allerdings jetzt bereits dem Naval Research Laboratory (NRL), einem Forschungslabor der US-Marine und des Marine Corps, mit einer Leistung von 1,6 Kilowatt elektrische Energie ganz ohne Kabel über eine Entfernung von einem Kilometer zu übertragen. Nach Angaben des NRL handele es sich hierbei um “die bedeutendste Demonstration von Power Beaming seit fast 50 Jahren”.