Die Krankenhäuser im ukrainisch besetzten Teil des russischen Gebiets Saporoschje haben aufgrund eines Mangels an Medikamenten zunehmend Schwierigkeiten, die von der Front eingelieferten Verwundeten zu versorgen, berichtet Politico. Und die Verwundeten werden zahlreich eingeliefert – Journalisten des US-Blattes zitieren einen ukrainischen Chirurgen mit den Worten:
“Wir haben jetzt sehr viele Verwundete, und ständig kommen weitere. Wir brauchen also mehr fortlaufende Unterstützung, aber unsere Regierung arbeitet sehr langsam.”
Die Beobachter wiesen darauf hin, dass es den ukrainischen Krankenhäusern an Medikamenten und finanziellen Mitteln fehle: Die Regierung liefere nicht genügend der notwendigen Mittel – und die Spenden aus dem Ausland gingen zurück.
Weiter stellten sie fest, dass nicht alle Medikamente und medizinischen Materialien die Krankenhäuser an der Front in vollem Umfang erreichen.
“Das Wichtigste ist, dass die Zahl der Verwundeten nicht abnimmt, und obwohl wir wissen, dass Freiwillige mithelfen werden, geht ihnen das Geld aus und sie verfügen nicht über unbegrenzte Mittel.”
Im Klartext heißt das, dass das ukrainische Medizinwesen zum Beschaffen von Präparaten und anderem Verbrauchsmaterial auf Spenden angewiesen ist. Der zitierte Chirurg beklagt die langsame Lieferung der über die digitale Transparenzplattform ProZorro bestellten Güter:
“Eine der Bestellungen kam erst nach sechs Monaten an. Wenn die Verwundeten so schnell hereinkommen wie heute, wie sie gestern eingeliefert wurden und wie sie auch morgen hereinkommen werden, brauchen wir konstanten Nachschub. Und wenn bei uns irgendein Posten knapp wird, dann geht es viel schneller, sich bei den Freiwilligen zu melden und ihnen zu sagen, woran uns mangelt.
Ich würde sagen, 90 Prozent von allem, was ich benutze, kommt von freiwilligen Spendern.”