Die Diskussionen um das jüngste Ereignis rund um den berüchtigten Remmo-Clan in Berlin geht in die nächste Runde. Die Frage irritierter Bürger lautet, ob es sich hierbei um einen Justizskandal oder die schlichte Alltagsrealität bei der Berliner Justizbehörde handelt.
Muhamed Remo, Neffe des Clanchefs Issa Remo, ist nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins Spiegel am letzten Wochenende unbehelligt von Berlin aus in die Türkei geflogen. Ermöglicht wurde der strategische Rückzug durch eine vorzeitige Haftentlassung. Diese wiederum ergab sich, ohne das Wissen der Berliner Polizeibehörde, weil demnach im verantwortlichen Maßregelvollzug kein Entzugsplatz für den anscheinend kokainsüchtigen Sträfling Remo frei war. Der Spiegel-Artikel schreibt dazu:
“Unter diesen ‘Einzelfällen’ ist auch Muhamed Remo, der wegen des Überfalls auf einen Geldtransporter am Berliner Kurfürstendamm noch sechs Jahre in Haft hätte verbüßen müssen. Er wurde Anfang Februar freigelassen, da ein Kokain-Entzug im Maßregelvollzug wegen Platzmangels nicht möglich war. Nach Informationen von Spiegel TV ist Remo nach Istanbul geflogen, die Polizei soll nichts von der Entlassung gewusst haben.”