Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) hat den offenen Brief einer Gruppe von Intellektuellen und Prominenten an Bundeskanzler Olaf Scholz, der sich gegen die Lieferung von Waffen an die Ukraine richtet, kritisiert.
Habeck sagte am Mittwoch gegenüber der Zeit:
“Was folgt aus dieser Argumentation? Eigentlich doch nur, dass ein bisschen Landbesetzung, Vergewaltigung und Hinrichtung einfach hinzunehmen sind und die Ukraine schnell kapitulieren solle. Das finde ich nicht richtig.”
Auf die Anmerkung der Zeit, dies sei polemisch und stehe so überhaupt nicht in dem Brief, erwiderte der Wirtschaftsminister:
“Ja, vielleicht ist das zugespitzt. Aber hinter der Argumentation steht doch die Annahme, dass mit einem Sieg Russlands das Sterben, die Gewalt ein Ende hätten und dann irgendwie alles wieder gut wäre. Russlands Vorgehen in den jetzt besetzten Gebieten spricht aber eine andere Sprache.”
Auf die Frage ob Habeck eigentlich gar keine Angst vor einem Dritten Weltkrieg habe, antwortete er:
“Nein, die habe ich nicht. Wir befinden uns in einer Zeit, in der man jede Menge Sorgen haben kann. Aber die Angst vor dem Dritten Weltkrieg, die manche umtreibt, speist sich ja auch aus der Befürchtung, Deutschland werde zur Kriegspartei. Das wird Deutschland nach Recht und Gesetz nicht. Die Ukraine wurde von Russland angegriffen und hat das Recht, sich selbst zu verteidigen. Ein Land, das Selbstverteidigungsrechte ausübt, darf unterstützt werden.”