Die Türkei hat nach Darstellung des ukrainischen Außenministeriums ein russisches Schiff mit Getreide an Bord aus der Hafenstadt Karasu auslaufen lassen. Nach Angaben von Kiew sei das Schiff voll mit 7.000 Tonnen “gestohlenem Getreide” aus der Ukraine beladen. Dies sei eine “inakzeptable Situation”, erklärte das Ministerium in Kiew. Man habe deshalb den türkischen Botschafter in das Kiewer Außenministerium einbestellt. Den türkischen Behörden seien Beweise für die Darstellung der Ukraine vorgelegt worden, schrieb Ministeriumssprecher Oleg Nikolenko auf Twitter.
We regret that Russia’s ship Zhibek Zholy which was full of stolen Ukrainian grain, was allowed to leave Karasu port despite criminal evidence presented to the Turkish authorities. Türkiye’s Ambassador in Kyiv will be invited to @MFA_Ukraine to clarify this unacceptable situation
— Oleg Nikolenko (@OlegNikolenko_) July 7, 2022
Vor Kurzem haben sich die Spekulationen über neuerliche Annäherungen zwischen dem Westen und der Türkei im Verlaufe des Ukraine-Krieges verdichtet, nachdem die Türkei am Schwarzmeerhafen Karasu ein unter russischer Flagge fahrendes Küstenmotorschiff namens Zhibek Zholy angehalten hatte. Bezüglich der Festsetzung dieses Frachtschiffes bestätigte Russlands Außenminister Sergei Lawrow Anfang dieser Woche, dass das Schiff zwar russische Eigner habe, aber er fügte erläuternd hinzu, “ich denke, es gehört Kasachstan, und die Ladung wurde im Rahmen eines Vertrages zwischen Estland und der Türkei transportiert”.