Meinung

Kiews militärische PR-Niederlagen: Schlangeninsel Z oder misslungene Symbiose von Kröten und Nattern

Kiews militärische PR-Niederlagen: Schlangeninsel Z oder misslungene Symbiose von Kröten und Nattern

Quelle: RT © Verteidigungsministerium der Russischen FöderationEine Javelin-Panzerabwehrrakete der am 8. Mai 2022 vernichteten ukrainischen Landungstruppen auf der Schlangeninsel (Standbild aus Videomaterial des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation)

Kommentar von Sergei Axjonow

Nachdem sich das Kiewer Regime sich dem Westen andienend bereit erklärte, der politisch-militärische Bauer in dessen Kampf gegen Russland zu sein, muss es nun seiner wenig beneidenswerten Rolle gerecht werden. Zumindest irgendwelche “Erfolge” gilt es nachzuweisen, um nicht von der Verpflegungsliste zu fliegen. Und da besagte Erfolge in der Hauptstoßrichtung – bei den Kämpfen im und um den Donbass – weit und breit nicht zu finden sind, muss eben in den Nebenstoßrichtungen etwas Ausgefallenes erfunden werden. Am Wochenende wurden Einzelheiten über den gescheiterten Versuch der ukrainischen Streitkräfte vom 7. Mai bekannt, die Schlangeninsel im Schwarzen Meer zurückzuerobern. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Videoaufnahmen mit den liquidierten Saboteuren (recht atmosphärisch: Windgeräusche, Javelin-Panzerabwehrlenkflugkörper, die ja doch nicht zum Einsatz kamen, liegen unnütz herum, und dergleichen mehr). Schon eine bittere Geschichte für Kiew.

Russisches Verteidigungsministerium: Ukraine erleidet Verluste bei Versuch, Smeiny-Insel zu erobern

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Dabei hatte Kiew sehr ordentlich ausgeholt und geschwungen. Man hat den Eindruck, dass die Organisatoren der Landung deren ausgebliebenes Ergebnis händeringend benötigt hätten. Dafür hatten sie gleich von vornherein mehrere Angriffswellen geplant: Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann halt noch mal versuchen, und noch mal, und noch mal. Die Erstürmung der Insel begann am Abend des 7. Mai nach einer langen Aufklärung der Schlangeninsel durch ukrainische Drohnen. Bei Einbruch der Dunkelheit flogen drei ukrainische Su-24-Frontbomber, begleitet von einem Su-27-Jäger, einen Bombenangriff auf die Insel. Ich erinnere mich, da tauchte noch recht schnell im Anschluss ein spektakulärer Videoclip im Netz auf, begleitet von irgendeinem furchtbar romantischen Lied auf Ukrainisch, von wegen, so schlagen wir den Feind zum Ruhm der Unabhängigen (hämischer Spitzname für die Ukraine, der Autor benutzt hier das ukrainische Wort “Näsaläschnaja”. Anm. d. Red.). Wie sich später herausstellte, war die Prahlerei etwas übereilt.

Die Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe flogen in extrem niedriger Höhe an – so niedrig, dass der Flügelmann nach Bombenabwurf der führenden Maschine in der Einschlagzone zu sein schien. Wie dem auch sei, nach Hause kamen sie nicht mehr zurück – sie wurden von Jagdflugzeugen der Marinefliegerei der Schwarzmeerflotte zerstört, die Abfangbereitschaft hatten. Und noch während sich die russischen Luftstreitkräfte mit diesem Feind befassten, landeten derweil 24 Kämpfer (ganze zwei Dutzend!) der Spezialeinheiten der Hauptdirektion des Nachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums auf der Schlangeninsel. Sie wurden von drei gepanzerten Landungs- und Sturmbooten des ukrainischen Projekts 58181 “Centaur” abgesetzt. Das russische Militär, das die Insel verteidigte, versenkte erfolgreich alle drei Schiffe und schnitt den Saboteuren den Rückzugsweg ab. Dann wurden die Landetruppen ans Wasser gedrängt und vernichtet.

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Das Scheitern der Operation im ersten Anlauf brachte deren Organisatoren mitnichten in Verlegenheit: Gleich am nächsten Tag, dem 8. Mai, wurde ein zweiter Versuch unternommen, die Insel zu stürmen. In seinem Rahmen wurden militärische Transporthubschrauber Mil Mi-8 unter Geleitschutz von Mi-24-Kampfhubschraubern bemüht. Nach dem Misserfolg vom Vortag war die Moral der Sturmtruppen offenbar niedrig: Wer steckt schon gern den Kopf ins Maul des Löwen, wenn nicht einmal die Ziele des Ganzen klar umrissen sind? Da musste Oberst Igor Bedsai, Chef der Leitung der Marineflieger der Ukraine, höchstselbst das Himmelfahrtskommando anführen. Das wurde ihm denn auch zum Verhängnis: Beim Anflug auf die Insel wurde die gesamte Hubschraubergruppe von russischen Jägern zerstört. Die Saboteure kamen um, noch bevor sie den ersehnten festen Boden unter ihren Füßen spüren konnten.

Auch noch den dritten Sturmversuch der kiewtreuen Truppen abzuwarten, war dem russischen Militär dann doch zu dumm: Man griff die feindlichen Kräfte stattdessen präventiv an. Weitere sechs zur Landung vorgesehene Transporthubschrauber, die auf einem Militärflugplatz in der Nähe von Arzis (Gebiet Odessa) in voller Kampfbereitschaft standen, wurden durch russische luftgestützte Präzisionsflugkörper zerstört. Die Gesamtverluste des Gegners in den zwei Tagen der Operation betrugen neben den aufgeführten Flugmaschinen noch bis zu 30 unbemannte Fluggeräte und mehr als 50 Mann Militärpersonal. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums bezeichnete die versuchte Einnahme der Schlangeninsel als “einen sinnlosen PR-Gag des Kiewer Regimes”. Angemessen.

Russische Fachleute sehen die Operation als sinnlos an: Nachdem Russland die Schlangeninsel gleich zu Beginn des Sondereinsatzes in der Ukraine besetzt hatte, ergriff das russische Militär alle notwendigen Maßnahmen, um sie zu verteidigen. Wer in einer solchen Lage dennoch mit dem Kopf durch die Wand will, kann während des Studiums an der Militärakademie die Vorlesungen ja nur geschwänzt haben. Analog war übrigens auch die im ukrainischen Generalstab vertretene Meinung: Dort lehnte man die völlig abenteuerliche Unternehmung ab.

Die ehrlichen Haudegen konnten nicht verstehen, warum sie ihre Männer verheizen sollten – um eines Brückenkopfes willen, der selbst im Falle erfolgreicher Erstürmung unmöglich hätte gehalten werden können. Einigen Berichten zufolge mussten deswegen britische Berater mit der Planung der Operation betraut werden. Hat Kiew denn kein Vertrauen in die eigenen Militärs?

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