Fast der gesamte südliche Teil der kirgisischen Hauptstadt ist ohne Strom und Warmwasser. Rund 60.000 Wohnungen seien betroffen, sagte der Vizebürgermeister der Stadt. Das Büro des Bürgermeisters erwägt nach seinen Worten die Einrichtung von Wärmestationen für die Bewohner. In Bischkek, wo rund eine Million Menschen leben, betrug die Lufttemperatur in der Nacht minus 2 Grad Celsius.
In dem Wärmekraftwerk sei gegen drei Uhr morgens einer der Kessel explodiert, teilte das Energieministerium mit. “Derzeit sind alle Mitarbeiter damit beschäftigt, die Situation zu beheben”, fügte die Behörde hinzu.
Zivilschutzminister Boobek Aschikejew schließt nicht aus, dass Sabotage zu dem Unglück geführt haben könnte, schreibt Sputnik Kirgisistan, denn nach seinen Worten “waren vor dem Notfall Knallgeräusche in der Anlage zu hören”. Er wies darauf hin, dass auch von Menschen verursachte Unfälle möglich seien. Seiner Meinung nach wird es fünf bis sieben Tage dauern, bis die Folgen vollständig beseitigt sind.
Augenzeugen berichteten von einer Explosion im Kesselhaus, in deren Folge ein Brand ausbrach, der innerhalb von zwei Stunden gelöscht werden konnte.
Bei dem Vorfall wurden fünf Personen verletzt, die im Kraftwerk arbeiteten. Bei zwei von ihnen gilt der Zustand als kritisch, sie haben Verbrennungen an 80 Prozent ihres Körpers.
Wegen der Angelegenheit brach der kirgisische Regierungschef Akylbek Schaparow seine Dienstreise nach Almaty ab und kehrte nach Bischkek zurück, schrieb die russische Nachrichtenagentur TASS. Präsident Sadyr Dschaparow übernahm persönlich die Kontrolle über die Situation und ordnete an, die Folgen des Unfalls so schnell wie möglich zu beseitigen. Russlands Ministerpräsident Mischustin erklärte, man sei bereit, dem Land zu helfen.