Die Republik Kosovo hat offiziell einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) gestellt. Das entsprechende Dokument unterzeichneten die Staatspräsidentin Vjosa Osmani, der Ministerpräsident Albin Kurti sowie der Parlamentspräsident Glauk Konjufca am Mittwoch in der Hauptstadt Pristina. Es dürfte sich nach einhelliger Ansicht von Beobachtern um einen eher symbolischen Akt handeln: Die EU-Mitgliedschaft ist für das Land, das 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt hat, aber nicht einmal von allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt ist, derzeit nicht in Reichweite.
Formell hat das Kosovo bis heute lediglich eine “EU-Beitrittsperspektive”. Auch der Kandidatenstatus, den Bosnien-Herzegowina am Donnerstag erhalten soll, steht derzeit nach Angaben EU-Offizieller für das Kosovo nicht zur Debatte. Das Haupthindernis bei der EU-Annäherung ist, dass fünf EU-Mitgliedsländer – Spanien, Rumänien, die Slowakei, Griechenland und Zypern – das Kosovo nicht anerkennen.