Kremlsprecher Dmitri Peskow hat auf einet Pressekonferenz am Donnerstag die Situation um die kasachischen Erdölexporte über Russland kommentiert. Auf die Frage, ob die Pläne des zentralasiatischen Landes, die Exportrouten für sein Erdöl nach der vorübergehenden Schließung eines Terminals in der russischen Hafenstadt Noworossijsk zu diversifizieren, einen marktwirtschaftlichen oder eher einen politischen Hintergrund hätten, antwortete Peskow:
“Das wird wohl kaum politisch motiviert sein.”
Zugleich teilte Peskow mit, dass Moskau die Entwicklung der Situation aufmerksam beobachte. In dieser Angelegenheit seien nun zusätzliche Kontakte zu den Partnern in Kasachstan notwendig.
Später am Donnerstag wies Ruslan Scheldibai, der Sprecher des kasachischen Präsidenten, jegliche politischen Motive in den Diversifizierungsplänen zurück. Es handele sich um eine Diversifizierung der Lieferrouten für internationale Märkte vor dem Hintergrund geopolitischer Turbulenzen. Die Einrichtung neuer Verkehrskorridore werde im Geiste des Pragmatismus erörtert. Die Rede sei von langfristigen Plänen.
“Russland war und bleibt unser strategischer Partner und Verbündeter. Wir werden keine Handlungen zulassen, die seinen Interessen schaden. Hoffentlich wird man auch keine Handlungen zu Kasachstans Nachteil unternehmen.”
Zuvor hatten die russischen Aufsichtsbehörden in den Bereichen Umweltschutz und Verkehrswesen mehrere Verstöße in dem Betrieb und der Dokumentation der Gesellschaft Caspian Pipeline Consortium (CPC) entdeckt. Ursprünglich wurde der Betreiber der Erdölpipeline aufgefordert, die Unregelmäßigkeiten in Bezug auf die Folgen von Erdölunfällen bis zum 30. November zu beseitigen. Doch dann forderte die Verkehrsaufsichtsbehörde Rostransnadsor vor Gericht, den Betrieb des CPC-Terminals in der russischen Schwarzmeer-Stadt Noworossijsk für 90 Tage einzustellen. Auf eine Gerichtsentscheidung wurde der Betrieb am 6. Juli für 30 Tage heruntergefahren.