Viele Deutsche und Österreicher können sich noch erinnern, wie mit der Einführung des Euros 2002 plötzlich sprunghaft die Preise anstiegen. Das gleiche Schicksal teilen nun die Kroaten. Nur zwei Tage nach der Einführung der “Gemeinschaftswährung” häufen sich laut Spiegel-Berichten die Klagen über abrupt teurer gewordene Lebensmitteleinkäufe und Restaurantbesuche.
In den sozialen Medien lassen die Kroaten ihren Dampf über die Preiserhöhungen ab. Das scheint Wirkung zu zeigen: Wirtschaftsminister Davor Filipović erwägt, staatliche Maßnahmen gegen den Einzelhandel zu verhängen.
Was? In Kroatien sind die Güter des täglichen Bedarfs mit dem Euro plötzlich teurer geworden?Also das hätte nun wirklich niemand ahnen können. 🫠 pic.twitter.com/4Tzv9tSXZ0
— Cassy (@shoutingcassy) January 5, 2023
Besonders Cafés, Imbisslokale, Lebensmittelläden und Bäckereien sollen laut dem Forum Index.hr ihre Preise deutlich angehoben haben. So haben sich ein Kaffee in der Gastronomie um etwa 10 bis 20 Cent oder eine 500-Gramm-Packung Frischkäse um 26 Cent verteuert. Dabei ächzt Kroatien – wie auch andere EU-Staaten – ohnehin schon unter einer hohen Inflation. Im November waren Produkte 13 Prozent teurer als im Vorjahresmonat (zum Vergleich: In Deutschland waren es 11,3 Prozent). Filipovic greift deswegen den Einzelhandel konkret an. Er sagte öffentlichkeitswirksam:
“Sie erhöhen Monat für Monat die Preise, und jetzt, in dieser Situation mit dem Euro, erhöhen sie die Preise und versuchen, die Bürger hinters Licht zu führen.”