Dieser Tage irritierte der ZDF-Moderator Markus Lanz in seiner gleichnamigen Talksendung nicht nur den anwesenden SPD-Politiker Karl Lauterbach, sondern auch kritische Zuschauer, die dem seit Jahren widersprüchlichen Gebaren und Argumentieren des Bundesgesundheitsministers nicht dermaßen verfallen sind, wie der gut dotierte Medienprofi. Lanz wörtlich:
“Ich schaue ihnen in die Augen und vermute bei ihnen maximale Kompetenz und das tue ich zu Recht. Ich sehe diese Sendung und sehe, okay, da sitzt der Bundesgesundheitsminister, Karl Lauterbach, das ist ein Mann von der Regierung, das kann kein schlechter Mensch sein. Der hat zwei Doktortitel, der kennt sich aus (…).”
Findˋs schon krass, dass weder @MelAmann noch Markus #Lanz@Karl_Lauterbach einfach nicht verstehen wollen.#Cannabispic.twitter.com/8tTE4taAXI
— Nurder Koch (@NurderK) February 9, 2024
Das Thema des Abends war die seitens der Ampelregierung anvisierte Legalisierung der Droge Cannabis, auch als Haschisch bekannt, ab dem 18. Lebensjahr. Im Rahmen der alljährlichen “Narrenzeit” in Deutschland musste sich Lauterbach dann am Donnerstagabend der Vorwoche vor dem “Hohen Grobgünstigen Narrengericht zu Stocken” in Stockach (Baden-Württemberg) verantworten. Das Ärzteblatt widmete sich dem Ereignis mit einem Artikel. Die Überschrift lautete: “‘Erklärbär der Nation’: Narrengericht verurteilt Lauterbach”. Die Bild-Zeitung ergänzte vermeintlich lustig:
“Das Narrengericht tagt seit 673 Jahren in der Kleinstadt am Bodensee. Auch Ex-Kanzlerin Angela Merkel (69, CDU) und der mehrfache CSU-Bundesminister Franz Josef Strauß (†1988) mussten sich den Prozessen schon stellen. Der Höhepunkt der Fastnacht. Ankläger Wolfgang Reuther warf Lauterbach Ungeheuerliches vor: unter anderem Hochstapelei (Gesundheitsminister mit ‘Sensenmann-Aura’), Alarmismus in der Corona-Pandemie und Mediengeilheit (unzählige Talkshow-Auftritte).