Am 4. Dezember fand in Berlin die Veranstaltung “2. Runder Tisch Long COVID” statt. Anwesend waren “30 Experten”, auch “Betroffene”, die zu den Themen “Forschung, Arzneimittel, Rehabilitation und Bedarfe in den Lebenswelten” diskutierten. Ein “zentraler Aspekt” der Veranstaltung bestand nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) darin, sich “zum Stellenwert der Rehabilitation und den bereits erzielten Fortschritten sowie zu aktuellen Studienergebnissen” auszutauschen. Im Vorfeld der Veranstaltung verbreitete sich ein Video von Felicia Binger, einer “Post-Vac”-Patientin und laute(re)n Stimme unter den Impfgeschädigten.
Der Begriff “Post-Vac” hat es mittlerweile in den deutschen Duden geschafft und wird dort als “lang andauernde diffuse Krankheitssymptomatik nach bestimmten Impfungen – besonders nach einer Immunisierung gegen Covid-19” definiert. In einem X-Posting erläutert Frau Binger die Umstände, warum sie nicht mit am Runden Tisch sitzen durfte:
Gerade findet 2. Runder Tisch #longcovid im @BMG_Bund statt. Ich sollte heute @cov3rse vertreten, der einzigen Patientenvertretung für #Postvac#Impfschäden und wurde an der Tür abgewiesen! obwohl CoVerse bei erster Runde teilnahm und Folgetermin zugesichert wurde. Thema heute… pic.twitter.com/N76YHOXt1p
Ihre Thematik eines stellvertretenden Leidenswegs sei “leider” nicht Bestandteil des “Lagerfeuers der Wissenschaft”, so Lauterbach im Anschluss der Veranstaltung auf der Pressekonferenz. Die Berliner Zeitung titelte zu diesem Ereignis angenehm deutlich: “Das ist dreist: Lauterbach lädt Impfgeschädigte vom Runden Tisch aus?”
Am 1. Runden Tisch am 12. September dieses Jahres war zumindest die Organisation CoVeRSE eingeladen worden, um für die weiterhin unbekannte hohe Zahl von COVID-Impfopfern zu sprechen. Die Abkürzung steht für “seltene, schwere gesundheitliche Folgen der Corona Schutzimpfung” (corona vaccines very rare side effects), wenig überraschend erhält die Organisation Geld vom Bund, daher vielleicht die explizite Erwähnung des Wortes “seltene” im Namen und die Einladung an den ersten Tisch. Was bedeutet jedoch ein “seltenes” Ereignis angesichts der 63,6 Millionen verabfolgten Einzelimpfungen (Stand April 2023) und der forcierten Verabreichungen eines neuartigen mRNA-Wirkstoffs?
Nur langsam bahnt sich eine medizinisch und wissenschaftlich provozierte Katastrophe ihren Weg in das Bewusstsein der Medien und der breiten Gesellschaft. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach formulierte auf der Pressekonferenz vom 4. Dezember folgende Wahrnehmung:
“Es ist nicht so, dass die Impfungen nicht vor einer Infektion schützen würden, sondern die Impfung schützt vor einer Infektion. Der Schutz ist allerdings nicht perfekt und hält nicht lange an. Das ist das Problem.”