Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat dem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorgeworfen, er habe “Klimaaktivisten mit Nazis” verglichen. Damit habe er die Nazi-Herrschaft relativiert, “und auf paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit”, schrieb Neubauer am Sonntagabend auf Twitter. Weiter schrieb Neubauer:
“Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal.”
Wo fängt man an? Der Kanzler der Bundesrepublik relativiert in nur einem Halbsatz die NS-Herrschaft, und auf Paradoxe Art und Weise die Klimakrise gleich mit. Er stilisiert Klimaschutz als Ideologie mit Parallele zur NS-Herrschaft. In 2022. Jesus. Das ist so ein Skandal. 10/
— Luisa Neubauer (@Luisamneubauer) May 29, 2022
Neubauer reagierte damit auf den Auftritt des Kanzlers beim Kirchentag in Stuttgart am vergangenen Freitag, der von mehreren Aktivisten gestört worden war. Er hatte die Zwischenrufe mit seinem Hinweis auf gezielte Störaktionen in der Vergangenheit kritisiert, dabei aber keinen direkten Nazi-Vergleich gezogen, sondern offen gelassen, worauf er sich damit beziehen wollte. Verstanden werden konnten seine Worte etwa ebenso als eine Anspielung auf das Sprengen von Veranstaltungen durch radikalisierte Studentengruppen in den 1970er Jahren, was er in der Spätphase selbst noch erlebt hatte.