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Macron zu Besuch in Kasachstan – Uran und “Distanzierung von Russland” auf Tagesordnung

Macron zu Besuch in Kasachstan – Uran und "Distanzierung von Russland" auf Tagesordnung

Quelle: AP © Stanislav PhilippovFrankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kasachstans Präsident Qassym-Schomart Toqajew am 1. November in Astana

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist am Mittwoch in Kasachstans Hauptstadt Astana eingetroffen. Laut einer Erklärung der kasachischen Regierung sei ein Treffen der französischen Staatschefs mit dem Präsidenten des zentralasiatischen Landes Qassym-Schomart Toqajew geplant. Hoch auf der Tagesordnung stehe die Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel und Wirtschaft sowie Investitionen und Energie. Außerdem sollen Fragen der internationalen und regionalen Agenda erörtert werden. Regierungschef Alichan Smailow äußerte sich zuversichtlich, dass Macrons Besuch den Beziehungen zwischen den beiden Ländern einen neuen Impuls verleihen werde. Später in der Woche wird Macron ins benachbarte Usbekistan weiterreisen.

Toqajew bezeichnete Macrons Besuch als historisch und äußerte die Hoffnung, dass das Treffen am Mittwoch produktive Ergebnisse bringen werde. Außerdem erinnerte Toqajew, dass Paris als Schlüsselpartner Astanas in der EU und einer der größten Investoren in Kasachstans Wirtschaft gelte.

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Wie Bloomberg kurz vor Macrons Besuch bekannt gegeben hatte, soll für Frankreich in Zentralasien vor allem die Energieversorgung im Fokus stehen. Unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen teilte das Medienunternehmen mit, der französische Staatschef hoffe, im Laufe der Reise die Erweiterung der Uran-Lieferungen aus Kasachstan und Usbekistan durchzusetzen. Paris unternahm bereits wesentliche Investitionen in die Region. Das französische Nuklearunternehmen Orano SA fördert in Kooperation mit dem kasachischen Kazatomprom ein Uranvorkommen. Eine Vertiefung der Präsenz von Orano soll auch auf der Tagesordnung stehen.

Vor dem Hintergrund des Putsches in Niger im Juli dieses Jahres seien Rohstoffe aus Zentralasien von besonderer Bedeutung, so Bloomberg weiter. Orano habe die Verarbeitung von Uranerz an einer Anlage in dem afrikanischen Land einstellen müssen, weil internationale Sanktionen gegen die Putschisten die Logistik behinderten. Bereits vor den Ereignissen in Niger war Kasachstan allerdings Frankreichs größter Uranlieferant. Darüber hinaus galt Kasachstan im Jahr 2022 als größter Produzent von Uranerz weltweit mit einem Förderanteil von 43 Prozent. Usbekistan, das weitere Reiseziel, landete in dieser Hinsicht auf Platz fünf.

Ein weiteres Ziel Macrons bestehe darin, Kasachstan von Russland zu distanzieren. Laut Bloomberg-Quellen sei Paris der Ansicht, dass der Konflikt in der Ukraine die traditionell starken Beziehungen zwischen Moskau und Astana geschwächt habe, was Europa die Chance gebe, die Präsenz in den zentralasiatischen Ländern zu stärken.

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