Quelle: Sputnik © Kirill Sykow, RIA Nowosti Ein Polizist hält Wache vor dem in der Nacht zum 1. August 2023 durch eine vermutlich ukrainische Drohne beschädigten Wolkenkratzer in Moskau.
Von Margarita Simonjan
Es ist klar, was Kiew erreichen will. Der Versuch, im Zentrum Moskaus eine blutige Show à la 9/11 zu inszenieren, ist seine unverwechselbare “kreative” Handschrift.
Das dahinterstehende Kalkül, dass wir entsetzt sein, in Panik geraten und den Rückzug antreten werden, ist falsch. Wenn wir entsetzt sind, werden wir nicht hysterisch und wir kapitulieren nicht. Diejenigen, die anders über uns denken, beurteilen uns nach ihrer selbst und nach ihresgleichen. Man begehe besser nicht den Fehler, Russland mit einigen feinen europäischen Ländern zu verwechseln, die in ihrer Geschichte mehr als ein Mal bei der ersten Aufforderung, die Hände zu heben und die Beine zu spreizen, widerstandslos die Hände gehoben und die Beine gespreizt haben.
Drohnenangriff auf Moskau
Nein, wenn wir entsetzt sind, geben wir im Gegenteil noch mehr Gas – und scheren uns dann einen Dreck um Fahrbahnmarkierungen, Verkehrsregeln, Ampeln, Bodenschwellen, “liegende” und stehende Polizisten.
Moskaus Oberbürgermeister Sergei Sobjanin sorgt durch seine prompten nächtlichen Reaktionen auf die Angriffe mit Antworten auf offensichtliche Fragen – ob es Opfer gibt, was beschädigt wurde und so weiter – dafür, dass die Stimmung in der Hauptstadt normal bleibt und keine Massenhysterie entsteht. Aber auch ein Mann wie Sobjanin, der schon unverhältnismäßig mehr auf sich genommen hat, als er nach seiner Stellenbeschreibung zu tun hätte, kann nicht für alle und für alles verantwortlich sein.
Und die Fragen bleiben.
Frage Nummer eins:
Wie kommt es, dass diese Drohnen überhaupt bis zu uns durchkommen? Das Militär hat mir erklärt, warum die Luftabwehr und andere Systeme sie durchlassen. Ich bin eine in Technik nicht bewanderte Frau, ich verstehe nichts von Fußball, aber das Wesentliche ihrer Erklärungen ist, dass die Systeme auf das Abfangen ganz anderer Waffengattungen – Raketen und Flugzeuge – ausgelegt sind und deshalb lassen sie diese kleinen Geräte durch, genauso wie sie Vögel durchlassen. Wäre es anders, würden die Flugabwehrsysteme auf der ganzen Welt rund um die Uhr auf Vögel ballern.
Daher die Frage Nummer zwei:
Sacharowa wendet sich nach ukrainischem Terror an US-Amerikaner: “Habt ihr 9/11 vergessen?”
Was verhindert die Schaffung eines anderen, moderneren Systems – die objektive technische Unmöglichkeit eines solchen Systems im Prinzip, die Unverfügbarkeit zum jetzigen Zeitpunkt (was bedeuten würde, dass seine Entwicklung bereits im Gange ist und alles bald erledigt sein wird) oder die Unbeweglichkeit der für solche Sachen Verantwortlichen?
Frage Nummer drei:
Was geschieht in Wirklichkeit und was ist noch alles zu erwarten? Wir alle sehen in den letzten Tagen, wie Häfen, Flugplätze und andere Objekte in der Ukraine, an denen dieses Zeug gelagert wird, mit aller Macht zerstört werden. Wir sehen es und wir glauben es. Und wir wollen weiter daran glauben. Deshalb ist es zumindest erklärungsbedürftig, wie zum zweiten Mal in Folge eine Drohne in denselben Turm, in dem drei Bundesministerien untergebracht sind, eingeschlagen ist, während uns gesagt wird, dass die elektronische Kampfführung alles “unterdrückt” hätte.
Sagen Sie uns, wie es ist. Wir werden nicht in Panik geraten und wir werden unter keinen Umständen kapitulieren. Wir sitzen alle im selben Boot. In einem U-Boot tief unter Wasser.
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