Die zu lange dauernde und erfolglose Offensive der Ukraine verschärft auf höchster Ebene der ukrainischen Regierung die gegensätzlichen Meinungen hinsichtlich der Strategie. Dies berichtet das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek unter Berufung auf seine Quellen. Einige Mitarbeiter im Büro des ukrainischen Präsidenten sollen demnach mit der Militärführung unzufrieden sein.
Einige der Beamten befürworteten die Konsolidierung der erzielten Erfolge und die Vorbereitung auf eine erwartete russische Offensive. Die Militärs – darunter der Oberbefehlshaber der Armee, Waleri Saluschny – beharrten jedoch darauf, weiterzukämpfen, und würden Kritik als “auf Missverständnissen beruhende Ungeduld” zurückweisen. Die Zeitung zitiert eine der ukrainischen Regierung nahestehende Quelle mit den Worten:
“Auf der militärischen Seite gibt es Saluschny und andere – aber natürlich hat er das Kommando –, die weiter Druck ausüben wollen. Auf der politischen Seite stellt sich die Frage, ob das im Moment am sinnvollsten ist. Oder ist es sinnvoll, sich in einigen Gebieten so weit wie möglich zu konsolidieren und den Druck auf die Nachschublinien und Lagerbestände zu verringern?”