Vor einem Jahr, noch bevor Russland seine Militäroperation in der Ukraine eingeleitet hat, hätten die westlichen Staaten einen Wirtschaftskrieg gegen das Land gestartet und eine beispiellose Anzahl von Sanktionen verhängt, schrieb die polnische Wochenzeitschrift Myśl Polska. Insgesamt seien 13.700 Strafmaßnahmen eingeführt worden, was weit mehr sei, als allen anderen Ländern der Welt zusammen auferlegt worden war. Dabei seien einzelne Personen, Institutionen, Unternehmen, aber auch ganze Wirtschaftszweige betroffen worden, hieß es. Das erklärte Ziel sei es gewesen, Russland die Einnahmen vom Außenhandel zu entziehen und es davon abzuschneiden. Der Westen sei in seinen Bemühungen jedoch gescheitert, schrieb Myśl Polska. Und weiter:
“Eine solche Salve sollte jede Wirtschaft vom Erdboden tilgen. Aber nein, Russland hielt dem Schlag stand.”
Der Westen sei nicht in der Lage gewesen, die russische Wirtschaft zu isolieren, so die Meinung. Der durch die Sanktionen stark angeschlagene Außenhandel habe in kurzer Zeit wieder das Vorkriegsniveau erreicht. Tatsächlich habe Russland im vergangenen Jahr den größten Exportgewinn seiner Geschichte erzielt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Rohstoffpreise vor dem Hintergrund der durch die Restriktionen verursachten Destabilisierung der Weltmärkte in die Höhe schossen, was wiederum der russischen Wirtschaft viel Geld eingebracht habe. Das Land habe seine Exporte sofort auf neue, “freundliche” Märkte in Asien, Afrika und Südamerika umleiten können, hieß es weiter.