Nach einem Bericht im Business Insider vom Sonntag entstand die Idee der umstrittenen “Gasumlage” auf Druck von Ratingagenturen, welche die Kreditwürdigkeit des Energieversorgers Uniper im Mehrheitsbesitz des finnischen Energiekonzerns Fortum herabstufen wollten, da sie einen Bankrott des in Deutschland wichtigen Energieversorgers befürchteten. Letztendlich formulierten dann auch noch andere durch die antirussischen Sanktionen und hohen Energiepreise betroffenen Konzerne die Verordnung mit und profitieren nun durch die selbst formulierten Vorschläge in Form von Subventionen der deutschen Steuerzahler.
Ende Juli gab Kanzler Olaf Scholz (SPD) ein 15 Milliarden Euro teures Rettungspaket in Auftrag, mit dem die Bundesregierung Uniper vor dem Untergang retten will. Der wichtigste Passus ist dabei die sogenannte Gasumlage, von Kritikern auch Habeck-Umlage genannt.
2,8 Cent – die an Uniper und Co. fließen sollen – werden Gaskunden ab dem 1. Oktober für jede Kilowattstunde mehr zahlen müssen. Laut dem Magazin stellt das eine Mehrbelastung für eine durchschnittliche Familie von etwa 500 Euro pro Jahr dar. Auch die Bundesregierung ging tatsächlich davon aus, dass die Düsseldorfer Versorgerfirma kurz vor der Pleite stehe und befürchtete analog zur Finanzkrise 2007/08 ein “Lehmann-Brothers-Szenario” – mit voraussichtlich fatalen Folgen für die gesamte deutsche Wirtschaft. Klar war von Anbeginn, dass die Endverbraucher an den Kosten für die Rettung “beteiligt” werden sollten.