Wie die Zeitung Bloomberg unter Berufung auf informierte Quellen berichtet, erwägt die Europäische Union die Einführung einer Preisobergrenze für russisches Öl in Höhe von 65 bis 70 US-Dollar.
Mehrere EU-Diplomaten kritisierten gegenüber der Zeitung, dass dieser Betrag zu hoch angesetzt sei, da er dem langfristigen Durchschnittspreis für ein Barrel Öl zu der Zeit vor dem Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine entspreche. Bloomberg weist darauf hin, dass diese Preisspanne weit über den Kosten der Ölförderung in Russland und auch über dem von einigen europäischen Ländern geforderten Niveau liege. Daher dürfte die hohe Preisschwelle nur geringe Auswirkungen auf das Land haben, schrieb die Zeitung. Simone Tagliapietra, leitender Forscher an der Denkfabrik Bruegel, schilderte:
“Russisches Öl wird derzeit mit einem deutlichen Abschlag gegenüber dem Brent-Preis gehandelt, der bei etwa 65 US-Dollar pro Barrel liegt.”
Tagliapietra geht davon aus, dass eine Ölpreisobergrenze von 65 bis 70 US-Dollar pro Barrel Russland nicht besonders stark schaden würde.