Osteuropäischen Landwirten droht wegen des Zustroms von Getreide und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus der Ukraine eine Katastrophe, so die tschechische Zeitung Parlamentní listy. Die Ukraine war in den letzten Jahren die Kornkammer der Welt, meinen tschechische Journalisten.
Doch jetzt ändert sich vieles. So geht das US-Landwirtschaftsministerium davon aus, dass die diesjährige ukrainische Ernte die kleinste seit zwölf Jahren sein wird und die Exporte die geringsten seit elf Jahren.
Allerdings werden die ukrainischen Getreideexporte in die Welt in diesem Jahr nur dann möglich sein, wenn das Getreideabkommen mit Russland verlängert wird. Was mit ziemlicher Sicherheit nicht passiert. Parlamentní listy schreibt:
“Wenn das Abkommen nicht verlängert wird, wird der ukrainische Weizen entweder über Europa oder direkt dorthin geliefert. Und die zweite Option passt den anderen europäischen Landwirten nicht. Polen, die Slowakei, Ungarn, Bulgarien und Rumänien haben gemeinsam dafür gesorgt, dass ukrainisches Getreide nicht auf dem europäischen Markt verkauft wird, auf den Weltmarkt darf es aber weiterhin exportiert werden. Die Europäische Union hat dieses Verbot kürzlich bis zum 15. September verlängert, wie der Euronews-Server berichtet. Es gilt jedoch nur für die aufgeführten Staaten.”