Der Artikel vom 5. April beschäftigt sich mit der Theorie, dass die ukrainische Führungsspitze unter Präsident Wladimir Selenskij sich nach einer möglichen Kapitulation den finalen Weg zu einer NATO-Mitgliedschaft sichert. Parallel würden von russischer Seite kontrollierte Gebiete an Moskau abgetreten. Die gesamten Planspiele seien jedoch nur dann erwartbar, sollte der republikanische Kandidat der nahenden US-Präsidentschaftswahlen, Donald Trump, im November als Sieger hervorgehen.
Claudio Tito, Journalist und Kommentator bei der italienischen Tageszeitung La Repubblica, behauptet einleitend, dass “die Idee einer von den USA befürworteten Transaktion für den Fall einer Niederlage Bidens allen bekannt” sei. Das genannte Szenario der territorialen Aufteilung der Ukraine würden bei internen Gesprächen in Brüssel “zyklisch wiederkehren” und damit “tatsächlich zur treibenden Kraft für die Beschleunigung der Hilfe für Kiew”, so Tito in seinem Artikel.
Das Planspiel seitens Brüssel und Washingtons sähe laut Titos Einschätzungen wie folgt aus:
“Im Grunde genommen würde der Plan darin bestehen, die besetzten Gebiete dem Kreml zu überlassen. Die Krim und die vier anderen Regionen, die in den letzten zwei Jahren erobert wurden. Und dann die Grenzen aufzurüsten. Indem man das, was von der Ukraine übriggeblieben ist, in die NATO aufnimmt. Ein Weg, der dem ähnelt, was nach dem Zweiten Weltkrieg mit Westdeutschland geschah. Die deutsche Nation wurde in zwei Hälften geteilt, wobei die Kontrolle über den östlichen Teil der UdSSR überlassen und der westliche Teil 1955 in das atlantische Militärbündnis aufgenommen wurde.”