Russische Unternehmen halten Anfang des Jahres 2024 mehr als ein Drittel des indischen Düngemittelmarktes – ihr Anteil an den Gesamtlieferungen in das Land stieg Medienberichten zufolge im Januar und Februar im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2023 von 23 auf 34 Prozent. In einem Bericht der Zeitung Wedomosti zu diesem Thema heißt es:
“Der Anteil Russlands an den gesamten Düngemittelimporten Indiens im Jahr 2023 stieg auf 23,3 Prozent gegenüber 15 Prozent im Vorjahr, so die indische Statistik … Die russischen Lieferungen nach Indien im Jahr 2023 stiegen vor allem aufgrund der erhöhten Lieferungen von Stickstoffdünger, sagte ein Vertreter des russischen Industrie- und Handelsministeriums. Außerdem seien die Lieferungen von Kaliumchlorid nach Indien deutlich gestiegen, so der Vertreter des russischen Verbandes der Düngemittelproduzenten.”
Insgesamt ist der Anteil Indiens an den russischen Düngemittelausfuhren von drei Prozent im Jahr 2021 auf 14 Prozent im Jahr 2023 stark angestiegen, wobei sich die Lieferungen auf 5,4 Millionen Tonnen nahezu verdoppelt haben, berichten Medien. Generell zeigt sich hier natürlich die Neuausrichtung der russischen Exporte auf die Märkte des globalen Südens. So stellt die Zeitung Wedomosti fest:
“Wegen der Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Düngemitteln in westlicher Richtung richtet Russland seine Exporte auf befreundete asiatische Länder aus. Ende des Jahres 2023 machten die Märkte der befreundeten Länder (die keine Sanktionen gegen Russland verhängt haben) 75 Prozent der russischen Exporte aus … Andrei Gurjew, Präsident des russischen Verbandes der Düngemittelproduzenten, erklärte gegenüber Wedomosti, dass die EU auch weiterhin russische Düngemittel ‘wegen ihrer Qualität und Umweltfreundlichkeit’ kaufe. Der Verband betrachtet jedoch die Länder des sogenannten globalen Südens – insbesondere Indien und Brasilien – als neue vorrangige Märkte für Russland. Auch der afrikanische Markt, auf dem der Anteil russischer Düngemittel bereits zehn Prozent beträgt, ist nach Ansicht des Verbandes vielversprechend.”