Saudi-Arabien, das de facto die OPEC anführt, hat seine Unzufriedenheit mit Russland geäußert, das nach Angaben des Königreichs sein Versprechen, die Ölproduktion angesichts der westlichen Sanktionen zu drosseln, nicht vollständig erfüllt hat. Das berichtete das Wall Street Journal (WSJ). Den Quellen der Zeitung zufolge haben hochrangige saudische Beamte ihre russischen Amtskollegen aufgefordert, die vereinbarten Kürzungen einzuhalten.
Die Gesprächspartner des WSJ behaupten, dass die “Reibungen zwischen den beiden größten Ölproduzenten der Welt” im Vorfeld des OPEC+-Ministertreffens am 4. Juni in Wien immer deutlicher werden. Das Kartell wird über die Produktionspolitik für die zweite Jahreshälfte beraten.
Anfang April hatten mehrere OPEC+-Länder freiwillige Kürzungen ihrer Ölproduktion angekündigt. Russland beschloss ebenso wie Saudi-Arabien, die Produktion ab Mai bis zum Jahresende um 500.000 Barrel pro Tag zu senken. Insgesamt dürfte sich die Reduzierung der Kraftstoffproduktion auf 1,66 Millionen Barrel pro Tag belaufen, zusätzlich zu den im Oktober letzten Jahres getroffenen Vereinbarungen über eine Produktionskürzung um zwei Millionen Barrel pro Tag.