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Medienberichte: Öltransporte aus Russland an “nicht näher bezeichnete Bestimmungsorte” nehmen zu

Medienberichte: Öltransporte aus Russland an "nicht näher bezeichnete Bestimmungsorte" nehmen zu

Quelle: Sputnik © Witali TimkiwÖltanker

Russland habe seine Öllieferungen per Tanker im April auf 1,6 Millionen Barrel pro Tag erhöht, verglichen mit 1,3 Millionen Barrel pro Tag im März. Dies berichtete The Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf Daten von TankerTrackers. Auch die Daten des Analyseunternehmens Kpler zeigen einen Anstieg der Ölausfuhren. Deren Berechnungen zufolge stiegen die russischen Rohöllieferungen im April auf 1,3 Millionen Barrel pro Tag gegenüber einer Million Barrel pro Tag Mitte März.

Allerdings werde Öl aus russischen Häfen jetzt zunehmend mit Tankern verschifft, die mit dem Vermerk “Bestimmungsort unbekannt” versehen seien, so WSJ. Nach Angaben der Zeitung lag der Anteil dieser Sendungen im April bei 40 Prozent. Seit Anfang des Monats wurden auf diese Weise mehr als elf Millionen Barrel verschifft, mehr als in jedes andere Land.

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Dies könnte darauf hindeuten, dass dieselben Schemata angewandt werden, die es Iran und Venezuela ermöglichten, die Sanktionen zu umgehen, heißt es in dem Artikel. In solchen Fällen wurde das Öl an größere Tanker geliefert, wo es mit Öl anderer Herkunft gemischt wurde. Jetzt werden auf dem Markt neue Ölsorten wie “lettische Mischung” und “turkmenische Mischung” angeboten, allerdings mit dem Hinweis, dass sie “einen erheblichen Anteil an russischem Öl” enthalten, schrieb die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Händler.

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten hat die Europäische Union noch kein Embargo gegen russische Öllieferungen verhängt, da die Mitgliedstaaten in dieser Frage keinen Konsens erzielen konnten. Einige von ihnen haben in Aussicht gestellt, gegen ein mögliches Verbot russischer Lieferungen Veto einlegen zu wollen, sagte Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Nach Angaben der Zeitung Figaro sind dies Deutschland, Österreich und Ungarn, während Polen und Frankreich das Embargo unterstützen.

Angesichts der Sanktionen ordnete Russlands Präsident Wladimir Putin eine Beschleunigung der Neuausrichtung der Öl- und Gasexporte an. Dies bezieht sich auf die Umsetzung von Infrastrukturprojekten. Eisenbahnen, Pipelines und Häfen, die “in den kommenden Jahren die Umleitung von Öl- und Gaslieferungen von Westen auf vielversprechende Märkte im Süden und im Osten ermöglichen werden”. Der Bau neuer Öl- und Gaspipelines von Feldern in West- und Ostsibirien sollte ebenfalls ins Auge gefasst werden, sagte Putin.

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