Am Mittwoch hat ein argentinisches Gericht 19 ehemalige Militärs und Polizisten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der letzten Diktatur 1976 bis 1983 zu Gefängnisstrafen von vier Jahren bis lebenslänglich verurteilt. Explizit ging es um Vergehen gegen 350 Opfer, die die Angeklagten in einer Militärgarnison in einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires begangen hatten. In dem sogenannten Megaprozess Campo de Mayo wurden den früheren Militärs und Polizisten Tötungen, Entführungen, Folter, sexueller Missbrauch, Raub und Kindesentführungen zur Last gelegt.
El Tribunal Oral Federal 1 de San Martín condenó hoy a 19 represores por crímenes de lesa humanidad en Campo de Mayo y en la Zona de Defensa IV contra 350 personas. 10 de ellos recibieron prisión perpetua y el resto penas de entre 4 y 22 años de prisión. pic.twitter.com/lMxvscBOoD
— Secretaría DDHH (@SDHArgentina) July 6, 2022
Der Prozess hatte am 29. April 2019 begonnen. Bei mehr als 125 Anhörungen wurden mehr als 300 Zeugen befragt. Am Mittwoch gab es zehn Verurteilungen zu lebenslanger Haft. Unter den Verurteilten war Ex-General Santiago Omar Riveros, der bereits in einem früheren Prozess am Montag wegen der sogenannten Todesflüge lebenslänglich bekommen hatte. Die anderen neun Angeklagten bekamen Gefängnisstrafen zwischen vier und 22 Jahren.