Quelle: Sputnik © RIA Nowosti Symbolbild
In den zurückliegenden zwei Jahren haben Dutzende russische Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit von ausländischen Offshore-Zentren nach Russland verlagert. Die jüngsten Beispiele dafür sind der IT-Konzern Yandex und die Tinkoff Bank. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Prime haben Unternehmen und Privatpersonen in den vergangenen anderthalb Jahren Vermögenswerte im Wert von mindestens 50 Milliarden Euro zurückgeführt. Tendenz steigend.
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Für die Unternehmen ist es lohnend, ihre Geschäfte nach Russland zu verlagern, obwohl es in dem Land viel schwieriger ist, Steuern zu umgehen als im Ausland, so Antonina Lewaschenko, Leiterin des russischen Zentrums für Kompetenz und Analyse der OECD-Standards an der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und öffentliche Verwaltung in Moskau. Vor allem ist eine Rückkehr wegen der größeren wirtschaftlichen Transparenz lohnend. Die Expertin erklärt:
“Entscheidend ist derzeit, dass die Verlagerung von Geschäften aus dem Ausland nach Russland die Widerstandsfähigkeit gegen Sanktionen erhöhen und ein günstigeres Steuersystem bieten kann, da die Steuern den Staatshaushalt auffüllen werden.”
So haben Unternehmen, die internationale Niederlassungen noch beibehalten wollen, seit August des Jahres 2023 das Recht, sich in Sonderverwaltungsbezirken registrieren zu lassen. Derzeit befinden sich diese im Gebiet Kaliningrad und in Primorje. Die Maßnahme bringt eine Reihe von Steuervergünstigungen mit sich. Außerdem gilt ein Verbot von Steuerprüfungen für die Zeiträume vor der Standortverlagerung des Unternehmens und es wird auch keine Steuer auf ausländisches Eigentum erhoben, das für die Gewinnung von Bodenschätzen genutzt wird. Die Liste der Begünstigungen für die Unternehmen in den russischen Sonderverwaltungsbezirken ist also umfangreich.
Außerdem wird es immer unrentabler, Offshore-Gesellschaften in Russland zu besitzen, da sie einer Reihe von gesetzlichen Beschränkungen unterliegen. So können sie beispielsweise keine Kredite von der russischen Außenwirtschaftsbank, keine Haushaltszuschüsse, keine Investitionen, keine staatlichen Garantien erhalten und nicht an staatlichen Ausschreibungen teilnehmen.
Lewaschenko erwartet, dass Unternehmen in den Branchen Telekommunikation, Einzelhandel, Energie und Rohstoffgewinnung ihre Aktiva in naher Zukunft vollständig nach Russland zurückholen werden.
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