Ein deutscher Ex-Söldner hat die Erschießung wehrloser russischer Gefangener durch ukrainische Soldaten eingeräumt. In einem Interview mit dem zum Werbekonzern Ströer gehörenden Portal T-Online über seine Erfahrungen im Ukrainekrieg wurde der frühere Söldner Jonas Kratzenberg gefragt:
“In Ihrem Buch beschreiben Sie die Festnahme von drei russischen Soldaten und einem Zivilisten. Später erfahren Sie, dass alle von ukrainischen Soldaten exekutiert wurden. Dabei handelt es sich um Kriegsverbrechen. Auch wenn Sie daran nicht beteiligt waren: Wie blicken Sie heute auf diese Situationen?”
Kratzenbergs Antwort nach langem Überlegen:
“Scheiße war das. Man weiß, dass so was in jeder Armee und in jedem Krieg vorkommt. Es ändert auch nichts daran, dass die Ukraine das Recht hat, diesen Krieg auszufechten. Aber rein menschlich ist es dreckig. Ich weiß, dass einer der beiden Fälle später untersucht wurde. Die Konsequenzen sind mir allerdings nicht bekannt.”
Kratzenberg hatte sich nach unehrenhafter Entlassung aus der Bundeswehr im Februar 2022 der “Internationalen Legion” der Ukraine angeschlossen, um gegen Russland zu kämpfen, wie er selbst betont, aufgrund einer von ihm verspürten “moralischen Verpflichtung”. Sein Einsatz wurde neun Monate später durch einen russischen Drohnenangriff beendet, bei dem er schwer verwundet wurde. Immer noch befänden sich zahlreiche Splitter in seinem Körper, aber es gehe ihm gut, so Kratzenberg.