Hunderte Einwanderer sollen allein in der Nacht zum Sonntag illegal die Grenze zwischen den USA und Mexiko bei El Paso, US-Bundesstaat Texas, überquert haben. Einem Bericht des US-Senders Fox News zufolge sollen von Freitag bis Samstag, innerhalb von 24 Stunden, im Grenzraum El Paso mehr als 2.600 Migranten gezählt worden sein.
Laut dem TV-Sender hätten die mexikanischen Behörden die Migranten nicht aufgehalten. Vielmehr habe die Polizei die Menschen an Nichtregierungsorganisationen in der mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez übergeben. Danach hätten die Migranten die nicht staatlichen Einrichtungen verlassen und seien zu Fuß illegal in die US-Grenzstadt El Paso eingereist.
Videoaufnahmen des Fox-News-Reporters Bill Melugin zeigten, wie “über 1.000 Menschen” den Rio Grande in Richtung El Paso überqueren. In seinem Beitrag beschreibt der Journalist die Menschenmassen als “die größte Einzelgruppe, die wir je gesehen haben.”
BREAKING: A huge migrant caravan of over 1,000 people crossed illegally into El Paso, TX last night, making it the largest single group we have ever seen. The city of El Paso reports Border Patrol now has over 5,000 in custody & has released hundreds to city streets. @FoxNewspic.twitter.com/ewUQX757Lt
— Bill Melugin (@BillFOXLA) December 12, 2022
Die von den Behörden in El Paso am Montag veröffentlichten Zahlen belegen, dass allein an diesem Grenzübergang in den letzten 24 Stunden 2.399 Migranten von der Zoll- und Grenzschutzbehörde der Vereinigten Staaten (CBP) registriert wurden. Am 12. Dezember hätten sich laut der Behörde 5.105 Personen in der texanischen Stadt in Gewahrsam befunden, 1.178 wurden an diesem Tag freigelassen und durften in die USA einreisen.
Ein weiteres von dem Fox-News-Reporter veröffentlichtes Video zeigt angeblich, wie mexikanische Polizeifahrzeuge Busse voller Migranten nach Ciudad Juárez eskortierten. Dort seien sie von Nichtregierungsorganisationen aufgenommen worden, bevor sie in die USA einreisen konnten.
Before this mass of migrants crossed, Mexican police escorted nearly 20 buses full of migrants into Ciudad Juarez, the MX city across from El Paso, and released them at multiple NGOs. The migrants then walked from the NGOs to the river, & crossed illegally into El Paso. @FoxNewspic.twitter.com/KgE2HUVbej
— Bill Melugin (@BillFOXLA) December 12, 2022
El Paso ist ein beliebter Grenzübergang für Migranten, von denen nach Angaben der Stadt 70 Prozent aus Venezuela stammten. Laut der New York Times seien bei den letzten Migrantenkarawanen auch wieder vermehrt Menschen aus Nicaragua verzeichnet worden. Weder die Behörden von El Paso noch die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA halten die Einwanderer fest. Sobald sie registriert worden sind, können sie innerhalb der USA weiterreisen, sofern sie zu einem späteren Gerichtstermin erscheinen. Die durchschnittliche Wartezeit für diese Gerichtstermine liegt derzeit bei 785 Tagen. In einigen Gerichtsbezirken steht es Migranten frei, bis zu 25 Jahre in den USA zu bleiben, bis ihre Fälle endgültig entschieden sind.