Überraschende Wendung in den Verhandlungen zwischen der EU und Tunesien um die Einschränkung illegaler Migration nach Europa: Tunesien hat die von der EU-Kommission angebotenen Finanzhilfen in Millionenhöhe abgelehnt. Diese sollten Gegenleistung für den Kampf des nordafrikanischen Staates gegen Schlepper sein. Der tunesische Präsident Kais Saied deutete am Dienstag bei einem Treffen mit Außenminister Nabil Ammar jedoch an, dass die Geste der EU als Beleidigung empfunden wird.
Der Präsident sagte laut Mitteilung des Präsidialamts auf Facebook wörtlich:
“Tunesien lehnt ab, was die Europäische Union in den vergangenen Tagen angekündigt hat. Nicht wegen der geringen Summe, sondern weil der Vorschlag im Widerspruch steht zur zuvor unterzeichneten Absichtserklärung zwischen Tunesien und der EU. Tunesien nimmt nichts an, was Gnaden oder Almosen ähnelt.”