Im nordostafrikanischen Sudan ist am Samstag die Lage eskaliert. Die wichtigste paramilitärische Gruppe des Sudans, die Rapid Support Forces (RSF), haben erklärt, die Kontrolle über den Präsidentenpalast, die Residenz des Armeechefs und den internationalen Flughafen von Khartum übernommen zu haben. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit dem regulären Militär. Die RSF, die der Armee vorwarfen, sie angegriffen zu haben, behaupten zudem, sie hätten die Flughäfen in der nördlichen Stadt Merowe sowie in al-Ubayyid im Westen eingenommen. Im Netz tauchten zahlreiche Videos lokaler Beobachter auf.
Der Republikanische Palast ist die Arbeitsresidenz des sudanesischen Regierungschefs. Er gilt zugleich als das wichtigste Symbol der Macht im Land. Nach Angaben der RSF mussten sich die Spezialeinheiten während der Operation verteidigen, während die reguläre Armee bei ihrem Angriff schwere Verluste erlitt. Die RSF rief die Bevölkerung dazu auf, sich ihr anzuschließen. Ihre Handlungen richteten sich angeblich nicht gegen die Armee, sondern “gegen ihren Generalstab”. Dieser benutze die Armee, “um an der Macht bleiben zu können – selbst auf die Gefahr hin, die Stabilität des Landes zu gefährden”.