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Militärreform in Ungarn: Oberste Führung grundlegend umgestaltet

Militärreform in Ungarn: Oberste Führung grundlegend umgestaltet

Quelle: AFP © ATTILA KISBENEDEKDie neu rekrutierten Offiziere der ungarischen Armee während einer Eideszeremonie

Nach Angaben des ungarischen Verteidigungsministers Kristóf Szalay-Bobrovniczky sei derzeit eine Umstrukturierung der obersten Militärführung des Landes im Gange. In einem Interview mit dem Rundfunksender InfoRádió sagte der Minister am Dienstag, dass die notwendigen Änderungen den Weg für eine neue Generation von Führungskräften ebnen sollen. Jüngere Soldaten mit internationaler Erfahrung und Sprachkenntnissen könnten besser in der Lage sein, den Ausbau der Streitkräfte zu überwachen, während Ungarn die Modernisierung seines Militärs inmitten des Ukraine-Konflikts beschleunige.

“Die wichtigste Aufgabe ist es, das Personal zu verjüngen.”

Inzwischen seien Szalay-Bobrovniczky zufolge alle von der Stellenstreichung betroffenen Angestellten benachrichtigt worden. Neue Mitarbeiter würden im nächsten Monat eingestellt. Der Minister konnte jedoch nicht sagen, wie viele Menschen infolge der Umstrukturierung entlassen würden.

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Letzte Wochen hatte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán ein Dekret unterzeichnet, mit dem die Regeln für die Entlassung erfahrener Soldaten gelockert wurden. Wer mindestens 25 Jahre gedient und das 45. Lebensjahr vollendet hat, kann nach der neuen Regelung mit einer Kündigungsfrist von nur zwei Monaten entlassen werden. Die ungarische Nachrichtenseite Telex hatte vor Kurzem berichtet, dass etwa 100 bis 200 hochrangige Militärs, darunter auch Generäle, im Zuge der Reform gekündigt werden könnten. Dabei führte das Medium keine Beweise für seine Einschätzung an.

Der Zeitpunkt der Umstrukturierung – während in der benachbarten Ukraine der Krieg tobt – hat Kritik aus den Reihen der Opposition ausgelöst. Einige sehen darin einen Versuch, die oberste Führungsebene des Militärs so umzugestalten, dass sie treuer gegenüber Premierminister Viktor Orbán ist, der bereits seit zehn Jahren seine Macht konsolidiert. Ágnes Vadai, ehemalige Staatssekretärin im Verteidigungsministerium und Mitglied der oppositionellen Partei Demokratikus Koalíció (Demokratische Koalition), vertritt die Meinung, dass die Betroffenen das Rückgrat der ungarischen Streitkräfte gebildet und über militärische Erfahrung im Rahmen der NATO verfügt hätten.

Trotzdem betont der Verteidigungsminister, dass die Maßnahmen keinen Einfluss auf die Kampf- und Einsatzbereitschaft des Landes sowie dessen Stellung in der NATO und dessen Treue zum Bündnis hätten. Ungarn bleibe ein engagiertes und angesehenes Mitglied der NATO. 

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