Virologe Kekulé: STIKO-Empfehlung für Kinder-Impfung nicht nachvollziehbar
Der Koalitionsvertrag wollte oder konnte anscheinend noch nicht dabei bedenken, dass sich die dynamisierende Zahl von Abertausenden leidenden Bürgern mit massiven Impfnebenwirkungen im Jahre 2022, wie auch schon im Vorjahr existent, als ein akutes reales Phänomen darstellen wird. Die Vermeidung der Begrifflichkeit Post-Vac-Syndrom in dem Antwortschreiben zeigt offensichtlich die Negierung oder Vermeidung einer Wahrnehmung der verantwortlichen Politik gegenüber eines sich stetig manifestierenden Problems in der Gesellschaft. Zumindest jedoch, so die Erläuterung:
“Dabei kann die Versorgung der betroffenen Patientinnen und Patienten in Deutschland mit der Evidenzgenerierung verknüpft werden. In diesem Zusammenhang steht das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit zur Planung (sic!) pragmatischer Studienkonzepte in Kontakt mit der Charité Berlin, die eine Gruppe von spezialisierten Ambulanzen vertritt.”
Auch Lauterbach legt im “KarlText”-Video unbedingten Wert auf seine Schwerpunktwahrnehmung. So sagt er zum Vergleich von Post-Vac-Syndrom und Post-Covid:
“Allerdings seltener, viel seltener und auch weniger schwer. Das muss ernst genommen werden, das wird untersucht, das kann man nicht unter den Teppich kehren. Es ist aber nicht vergleichbar mit der Schwere der Erkrankung von Post-Covid.”
In dem Spiegel -Artikel vom 12. Juni heißt es: “Auch zur Frage, inwiefern Post-Vac-Betroffene entschädigt werden sollen, sollte man tatsächlich einen Zusammenhang ihrer Beschwerden mit der Impfung herausfinden, will das BMG keine Stellung beziehen.” Die Frage an das BMG lautete daher recht kurz: “Warum ist dem so?” Als Antwort heißt es:
“Für alle gesundheitlichen Schäden, die im Zusammenhang mit Schutzimpfungen eingetreten sind, die auf Grundlage der Coronavirus-Impfverordnung seit dem 27. Dezember 2020 vorgenommen wurden, besteht bundeseinheitlich ein Anspruch auf Versorgung.
Dies bedeutet, dass Personen, die durch eine Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 eine über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehende gesundheitliche Schädigung erlitten haben, wegen der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Schädigung auf Antrag Versorgung erhalten, vgl. § 60 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a IfSG.
Ein Impfschaden ist die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung (§ 2 Nummer 11 IfSG).
Die Beurteilung, ob die Voraussetzungen erfüllt sind, obliegt dem zuständigen Versorgungsamt in dem jeweiligen Bundesland.”
Laut dem Spiegel -Artikel verweist das BMG Anfragen zum Post-Vac-Syndrom an das Paul-Ehrlich-Institut “als nachgeordnete Behörde”. Die Frage lautete daher: “Warum sieht sich das BMG nicht als unmittelbar zuständiges Ministerium bezüglich ausgesprochener Impfempfehlungen, Impfaufforderungen und Impfkampagnen?”
Das BMG verwies auf Teile der Antwort der ersten Frage, den Zuständigkeitsbereich des PEI. “Impfempfehlungen für Deutschland” würden jedoch “durch die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut entwickelt und veröffentlicht”, heißt es in der Antwort, um abschließend darzulegen:
“Damit ist die STIKO das geeignete Gremium, um auf Grundlage des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstands Impfempfehlungen zu entwickeln und an neue Impfstoffentwicklungen und Erkenntnisse aus der Forschung optimal anpassen zu können.”
Es kommt zunehmend das Gefühl auf, dass die zuvor inhaltlich parallel agumentierenden Institutionen – von zuständigen Parteien und Ministerien über führende Vertreter in Wissenschaft und Medizin –, die über zwei Jahre in Verbindung mit Einrichtungen wie dem Ethikrat oder der Leopoldina die Maßnahmen bedingungslos unterstützten, im Rahmen einer sich abzeichnenden notwendigen Aufarbeitung, den trauten Corona-Maßnahmen-Schulterschluss auf einmal in Ansätzen negieren.
Abschließend folgen Zitate aus einem weiteren hörenswerten Beitrag über eine Leidtragende des Post-Vac-Syndroms. In einem Radio-Interview des rbb24 mit dem Titel: “Post-Vac-Syndrom – eine politische Krankheit?” betont die Journalistin (u. a. für die FAZ ) und Buchautorin Stefanie von Wietersheim zu Beginn, dass sie sehr wohl “weiterhin eine Impfbefürworterin” sei. Zu der in dem “KarlText”-Video getätigten Wortwahl befragt, kommentiert sie die Sequenz zu Lauterbachs Symptombeschreibung, “sich nicht so gut konzentrieren können wie vorher, oder wo Nebenwirkungen vorkommen”, mit den Worten:
“Ich muss ganz ehrlich sagen, entschuldigen Sie, wenn ich lache, als ich dieses Video gesehen habe, habe ich gedacht: ‘Das ist ein Kabarett.’ Das, was ich erlebt habe, ist der absolute Horror. Ich bin über Nacht in einen Albtraum geraten, das war nach der dritten Impfung.”
Zwei Tage nach der dritten Booster-Impfung hätte sich ein rapider Leistungsabfall bei der zuvor sehr sportlichen Frau gezeigt. Es folgten das Gefühl der “Apathie, entsetzliche Schmerzen in Armen und Beinen, Druck auf der Brust, nicht mehr in der Lage zu laufen”. Sie ist mittlerweile temporär auf den Rollstuhl angewiesen. Es ginge ihr “so schlecht wie noch nie in meinem Leben”:
“Ein Gefühl, als sei ein Atomkrieg im Körper losgegangen.”
Politik wie auch weiterhin ein Großteil der Medien behaupten weiterhin, dass das Post-Vac-Syndrom, bezogen auf die aktuell in Deutschland insgesamt 180.514.673 verabreichten COVID-Impfstoff-Dosen der Hersteller BioNTech/Pfizer, Moderna, AstraZeneca, Johnson & Johnson und Novavax, ein eher unbedeutendes Randereignis darstelle. Ab wann darf jedoch ein offensichtliches Problem auch als solches bezeichnet werden? Muss erst ein gewisser Bodycount-Index definiert werden oder sollte die Zahl der Besucher der bis dato einzig existierenden Ratgeber-Webseite zum Thema als Gradmesser gewertet werden?
Bodycount-Index ist ein sehr provokatives Wort, er ist der Begriff für die Zählung der getöteten Mitglieder einer gegnerischen Kriegspartei. Es sei daran erinnert, der französische Präsident Macron wusste im März 2020 zu Beginn der Corona-Krise: “Wir sind im Krieg”. Der darauffolgende und andauernde Kampf um Deutungshoheiten, vermeintlich nur einer Wahrheit, läuft seit gut zwei Jahren, weil, so Kanzlerin Merkel ebenfalls im März 2020:
“Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst. Seit der Deutschen Einheit, nein, seit dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Herausforderung an unser Land mehr, bei der es so sehr auf unser gemeinsames solidarisches Handeln ankommt.”
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Das Leben, diese weitgreifende gesellschaftliche (Corona-)Krise ist wesentlich komplexer, gerade auch in Bezug auf den millionenfachen Einsatz vollkommen neuartiger mRNA-Impfstoffe. Die Webseite “Post Vac Syndrom (PVS)-Nebenwirkungen-Covid-Impfung.org” hatte mit Stand 19. Juni bisher 294.628 Besucher, die zumindest ein Interesse, wenn nicht das Bedürfnis an Informationen zu diesem Thema hatten.
Sie sind etwaige Hilfesuchende, in Zeiten, in denen “Betroffene anfangs häufig als eingebildete Kranke belächelt wurden. Nur wenige Mediziner beschäftigen sich mit dem Phänomen “Post-Vac”, da sie offenbar fürchten, als Impfgegner oder Corona-Leugner gebrandmarkt zu werden”, heißt es beim rbb24 zum Interview mit der betroffenen Stefanie von Wietersheim.
Am Ende des Radio-Interviews erläutert die Journalistin, sie hätte mit anderen Betroffenen versucht, die Politik für dieses Thema zu sensibilisieren:
“Für mich persönlich, und auch für einige andere Betroffene (bezogen auf das ‘KarlText’-Video von Lauterbach) ist das ein Grund, seinen Rücktritt zu fordern.
Die Betroffenen bombardieren seit einem Jahr die Bundestagsabgeordneten, besonders alle Mitglieder des Gesundheitsausschusses. Wir haben an das PEI geschrieben, wir haben an Landesministerien geschrieben. Wir waren so verzweifelt, wir haben keine Antworten bekommen.
Ich kann nicht verstehen, wie man dieses Phänomen vorher nicht wahrgenommen hat.”
Ihr Resümee als immens Betroffene des Post-Vac-Syndroms lautet zum Verlauf des Status quo der gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskussion, dem Reizthema existierender Impfnebenwirkungen mit erheblichen Auswirkungen auf den einzelnen Menschen:
“Es geht nicht um Politik, und es geht nicht um Ideologie, es geht um kranke Menschen. Und um diese kranken Menschen müssen sich alle Parteien kümmern, ganz voran die Regierungskoalition.”
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