In einem Interview mit der norwegischen Zeitung Verdens Gang (VG) hatte Stian Jenssen von einer “Lösung für die Ukraine” gesprochen, die darin bestünde, dass die Ukraine “Territorium (an Russland) abtritt und im Gegenzug die Mitgliedschaft in der NATO erlangt”. Er hatte sogar behauptet, dass “diese Diskussion innerhalb des Bündnisses bereits im Gange” sei.
Natürlich ist diese Perspektive zum jetzigen Zeitpunkt sowohl für Moskau als auch für viele westliche Regierungen inakzeptabel. Aber dass ein hochrangiger Beamter eine andere Möglichkeit als einen vollständigen Sieg Kiews ins Spiel brachte, verunsicherte buchstäblich die “Experten”, die regelmäßig eingeladen werden, um eine Exegese des Kriegs und seiner Herausforderungen zu machen.
Chief of NATO Secretary General's Office Stian Jensen said that Ukraine can get NATO membership in exchange for ceding part of the territory to the RF, and this could be part of a deal to end the warHe stated this during a debate in Norway, reports the local edition of VG. pic.twitter.com/Uis11PtHqv
— Dagny Taggart (@DagnyTaggart963) August 15, 2023
Der eine visierte eine Erklärung an: Herr Jenssen sei einfach ein dummer Junge oder sogar geistig behindert. Der andere dachte sich einen noch gewagteren Grund aus: Der Mann sei ein russischer Agent, der in die höchsten Ebenen der Allianz eingeschleust worden sei. In einem Punkt waren sich die beiden Geopolitologen jedenfalls einig: Der Kabinettschef sollte zurücktreten oder sofort entlassen werden. Eine Woche später muss man jedoch feststellen, dass er immer noch im Amt ist.