Meinung “Russland ruinieren” – Mehr als 11.000 beispiellose Sanktionen in einem Jahr
Einer der Gründe für diese Entwertung war die Griwna-Emission. Insgesamt brachte die Nationalbank im Jahr 2022 zusätzliche 400 Milliarden Griwna in Umlauf. Doch die Hälfte des Betrags kam in nur drei Monaten (April–Juni) auf den Markt. Ein weiterer Grund ist der Getreide-Deal, der am Folgetag der Geldentwertung abgeschlossen wurde. Dieses Geschäft brachte Devisenerlöse ein – und für die Exporteure war es wichtig, diese Devisen auf dem Markt zu veräußern.
Wie bereits erwähnt, konnte der Erlös aus den Exporten die Situation nicht wesentlich verbessern. Die Nationalbank war dennoch gezwungen, Devisen auf den Markt zu bringen. Dabei hat das Volumen der Interventionen den Bedarf der Importeure deutlich überschritten. Die Differenz zwischen Exporten und Importen betrug 11 Milliarden Dollar, und die Nationalbank verkaufte im Laufe des Jahres 26,7 Milliarden Dollar.
Die Reserven blieben intakt
Der fieberhafte Ausverkauf der Devisenreserven hatte allerdings keinerlei Auswirkungen auf deren Bestand, sie sind sogar von 28 Mrd. $ auf 29 Mrd. $ (Anfang 2023) angewachsen. Wie ist dies möglich?
Unterschiedlichen Schätzungen zufolge hat die Ukraine im Jahr 2022 zwischen 28 und 32 Mrd. USD an Krediten und sonstigen Hilfsgeldern ohne Rückzahlungspflicht von ihren Verbündeten erhalten. Dies ist an der Höhe der Staatsverschuldung zu erkennen, die von 57 Mrd. USD (2022) auf 71,4 Mrd. USD (2023, +14,2 Mrd. für das Jahr) gestiegen ist.
Dasselbe Schema ist auch für das Jahr 2023 geplant. Das Haushaltsbudget rechnet mit einem Verlust von 38 Mrd. USD, was um eine Größenordnung höher ist als in den Jahren, in denen das Land am schlechtesten gewirtschaftet hat. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva, schätzte den Bedarf der Ukraine an externer Finanzierung im Jahr 2023 auf 40 bis 48 Milliarden Dollar (im schlimmsten Fall auf 57 Mrd. USD).
Und die Spender sind bereits engagiert: Die EU stellt der Ukraine in diesem Jahr 18 Milliarden Euro zur Verfügung, von denen die Ukraine bereits drei erhalten hat. Die Vereinigten Staaten haben 45 Milliarden Dollar für die Ukraine budgetiert. Wie wir sehen, reicht das selbst im Falle des ungünstigsten Szenarios völlig aus. Obwohl der IWF selbst gerade mit der Ausarbeitung eines Finanzierungsprogramms für die Ukraine beschäftigt ist: Voraussichtlich wird die Ukraine über mehrere Jahre 14 bis 16 Milliarden Dollar erhalten können (fünf bis sieben Milliarden im Jahr 2023).
Beispiellose Großzügigkeit und ihre Enthüllung
Von diesen vielen Milliarden flimmert es einem buchstäblich vor den Augen, nicht wahr? Insbesondere, wenn man sich an die früheren Erfahrungen der Ukraine mit ihren Gläubigern im Ausland erinnert. So verhandelte die EU mehrere Jahre lang über mickrige 1,5 Milliarden Euro und forderte von der Ukraine die Aufhebung des Moratoriums für die Ausfuhr von Rundholz. Oder die Bedingung der heutigen US-Präsidenten Joe Biden, den Staatsanwalt Schokin zu entlassen, um der Ukraine eine Kreditgarantie in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar zu gewähren. Unvergesslich bleibt auch, was die Ukraine im Gegenzug für ein paar Milliarden Dollar vom IWF tun musste: Da ging es um den Ausverkauf von Land, den Verkauf der größten staatlichen Banken an internationale Investoren, die Privatisierung von “Energoatom” (dem Betreiber der ukrainischen Kernkraftwerke) und die totale Kontrolle internationaler Strukturen über den Finanz- und Bankensektor. Und in diesem Zusammenhang sei noch eine Bedingung des IWF aus der Vergangenheit erwähnt: ein Haushaltsdefizit von nicht mehr als 188 Milliarden Griwna. Heute beträgt das Defizit 1,3 Billionen – und das interessiert den Fonds überhaupt nicht.
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Wie erklärt es sich aber, dass die arme und friedliche Ukraine keinen Cent zu viel erhielt, während eine Ukraine, die ihr Land, die Bevölkerung und die Wirtschaft verloren hat, buchstäblich mit Geld überschwemmt wird?
Jedes Land beteiligt sich mit seinen Waren am Weltmarkt. Für die Ukraine waren das lange Zeit Getreide und Metall – und sind es immer noch, wenngleich in viel geringerem Maße. Doch die Ukraine hat sich eine neue Marktnische erschlossen: Sie verkauft der ganzen Welt den Krieg mit Russland.
Und es hat sich herausgestellt, das der Bedarf an dieser Dienstleistung so groß ist, dass in der Ukraine zwei parallele Wirtschaftssysteme existieren. Eine traditionelle, mit Importen, Exporten, Schmelzen und Mahlen. Und die neue, wo man Milliarden an Krediten und Zuschüssen sowie Waffen bekommt (die früher nur den Verbündeten zur Verfügung standen). Und das alles in der Größenordnung Ihres jährlichen Bruttoinlandsproduktes. Was, ist Ihr BIP etwa um 30 Prozent gesunken? Kein Problem! Hier ist ein weiteres BIP mit Krediten und M142 HIMARS. Kämpfen Sie einfach weiter, hören Sie nicht auf!
Eine Sache ist, einfach zu hören, dass man in der Ukraine gegen einen geeinten Westen antritt. Doch das ist keine Hypothese, nicht bloß eine leere Propagandafloskel. Der geeinte Westen, vertreten durch die USA, die EU und den IWF, ist gegeben. Und auch die militärische Dienstleistung ist gegeben, die großzügig vergütet wird. Waffen, Geld, Lebensmittel, Medikamente, neuerdings sogar Strom. All dies wird nicht von der ukrainischen Wirtschaft produziert. Die Ukraine selbst gleicht heute einem Handschuh an der Hand eines Fremden, einer Marionette mit einer Eisenstange.
Das, womit wir es heute zu tun haben, ist schon zur Hälfte keine Ukraine mehr. Und die Wirtschaft ist dafür ein direkter Beweis.
Zuerst erschienen bei Wsgljad. Übersetzt aus dem Russischen.
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