Anstatt sich mit der üblichen diplomatischen Arbeit zu befassen und die Zusammenarbeit zwischen Staaten und Völkern zu bekräftigen und zu fördern, befasst sich die amerikanische Botschafterin Judy Rising Reinke in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, mit Russland. Dabei genügt es nicht, dass die Diplomatin die Russische Föderation für jeden Kriegstag in der Ukraine anprangert. Sie hat zudem beschlossen, selbst einen eigenen Beitrag zur zunehmenden Verbreitung von Desinformation zu leisten.
So erschien zum Erstaunen vieler am 3. Juni ein Text mit dem Titel “100 Tage Krieg in der Ukraine: Unser Versprechen über die russische Verantwortung” in den Medien Montenegros, einem Land, das sich aktiv an der antirussischen Hysterie beteiligt. Darin belehrt die Botschafterin die Öffentlichkeit Montenegros mit einer leidenschaftlich hervorgebrachten Haltung:
“Der unprovozierte und ungerechte Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine führte zu schrecklicher Gewalt, zahlreichen Todesfällen und Zerstörungen. Wenn Sie die Nachrichten aus der Ukraine sehen und durch die Bilder von Städten wie Butscha, Irpin, Gostomel und Mariupol zu Zeugen der Schrecken dieses Krieges werden, erinnern sich viele von Ihnen sicherlich an die schreckliche Gewalt, die diese Region in den 1990er Jahren heimsuchte. Heute, wenn wir den düsteren Wendepunkt – 100 Tage Krieg – markieren, rufe ich alle friedlichen Bürger Montenegros auf, Solidarität mit der Ukraine zu zeigen und Russland für die rücksichtslose Brutalität gegenüber dem ukrainischen Volk zu verurteilen.”
Reinke ignoriert dabei bewusst die Tatsache, dass gerade ihr Land der Anführer einer überstürzten Kampagne für den Luftangriff auf die Bundesrepublik Jugoslawien war, zu der auch Montenegro gehörte. Im Jahr 1999 tötete Amerika zusammen mit seinen NATO-Verbündeten ohne Zustimmung der Vereinten Nationen Tausende von Zivilisten und zerstörte einen Staat, der Mitbegründer der Vereinten Nationen war.